Sport Kommentar: Viel Gold und ein wenig Unbehagen

Das deutsche Team hat einen Traum-Start in die Winterspiele von Pyeongchang erwischt. Die Sportler sollten dabei verdienen können.

Die Freude ist groß aus deutscher Sicht. „Team D“, das was für die Fußballer „Schlaaaand“ ist, hat einen perfekten Start in die Winterspiele in Pyeongchang hingelegt. Vier Goldmedaillen gleich an den ersten drei Tagen sorgen für Euphorie um das 154 Mann und Frau starke Team. Mit den Biathleten steht und fällt die Stimmung. Vor vier Jahren in Sotschi hatten sie den Start versemmelt und waren in Sprint und Verfolgung leer ausgegangen. Ja, Laura Dahlmeier hatte im Sprint Platz 46 belegt. Andrea Henkel war bei ihren letzten Spielen leer ausgegangen. Bundestrainer Gerald Hönig hat das all die Jahre seitdem nicht vergessen – und ist nun umso glücklicher, dass Laura Dahlmeier tatsächlich in der Lage ist, in die sehr großen Fußspuren von Magdalena Neuner zu treten. Die war vor vier Jahren schmerzlich vermisst worden. Doch die heute 31-Jährige hat sich nach ihren erfolgreichen Premiere-Spielen in Vancouver vom Zirkus unter den Ringen auch gleich wieder verabschiedet. Winterspiele sind Wirtschaftsspiele. Es geht um unheimlich viel Geld, das das allmächtige IOC, das sich in Lausanne gerade einen neuen feudalen Hauptsitz baut, einsackt. Nicht umsonst begehren die Athleten dagegen auf, beim Kassieren bevormundet zu werden. Sie sind auf Sponsoren angewiesen und dürfen die beim wichtigsten Wettkampf nicht präsentieren? Aber das IOC macht Reibach? In Südkorea finden reine Fernsehspiele statt. Da klingeln die Kassen, da sollten auch die Athleten alles ausschöpfen dürfen.

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