Sport Klare Botschaft neben dem Feld

Die Fans der Löwen sind sauer auf den europäischen Verband.
Die Fans der Löwen sind sauer auf den europäischen Verband.

«Mannheim.»Manche hatten ein Geisterspiel befürchtet, doch dazu kam es nicht: Die Rhein-Neckar-Löwen haben sich ordentlich aus der Handball-Champions-League verabschiedet. Die 30:36-Niederlage gegen KS Kielce fiel nicht ins Gewicht, das Aus im Achtelfinale stand schon vorher fest.

So fulminant die ersten 20 Minuten aus Sicht der Löwen waren, so bitter waren die letzten. „Uns ist die Puste ausgegangen“, sagte Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen, der mit einem Rumpfkader gegen den Champions-League-Sieger von 2016 antreten musste. Kurzfristig konnte Hendrik Pekeler wegen Magen-Darm-Problemen nicht mitspielen, so dass der Däne erneut seine Abwehrzentrale umbauen musste. Filip Taleski und Kim Ekdahl du Rietz bildeten den Innenblock und waren an der starken Startphase der Löwen beteiligt. Nach 22 Minuten führten die Badener 16:9 und es war ärgerlich, dass dieser Vorsprung zur Pause schon fast wieder aufgebraucht war (18:16). Nach dem Seitenwechsel hielten die Löwen bis zum 23:20 (39.) die Führung, dann wurden sie von den Polen überrollt. „Ich hatte noch nie so viele kranke Spieler in meiner Mannschaft wie in den zurückliegenden zwei Wochen“, sagte Jacobsen, den der Einbruch nicht überraschte. Die Niederlage schmerzte die Beteiligten kaum, schließlich war schon vor dem Hinspiel klar, dass die Löwen aus dem Wettbewerb ausscheiden würden, weil in Polen die zweite Mannschaft der Löwen 17:41 verloren hatte. Solidarisch zeigten sich die Fans. 4425 Zuschauer waren gekommen, obwohl der sportliche Wert der Begegnung gleich Null war. Damit wurde das sportliche Desaster für die Badener nicht auch noch zu einem finanziellen, wenngleich es keine großen Einnahmen in der K.o.-Phase gab. Eine deutliche Botschaft sendeten die Löwen-Fans vor der Partie aus. Das Abspielen der Champions-League-Hymne überschallten sie mit wüsten Pfiffen. Damit machten sie ihrem Unmut über die Terminkollision Luft. Jacobsen wollte nach der Partie nicht mehr darüber sprechen. „Ich wünsche den Viertelfinalisten viel Glück“, sagte er: „Hoffentlich bekommen wir im nächsten Jahr wieder die Chance in der Königsklasse.“ So spielten sie Rhein-Neckar-Löwen: Palicka, Appelgren (bei einem Siebenmeter) - Reinkind (3), Schmid (8/3), Mensah (3) - Radivojevic, Tollbring (5/1) - Baena (3) - Groetzki, Sigurdsson, Ekdahl du Rietz (3), Petersson (1), Taleski (4) KS Kielce: Szmal, Walach (ab 51.) - Lijewski (4), Bombac (4), Mamic (2) - Djukic (1), Jachlewski (2) - Aguinagalde (4) - Jurecki (5), Duishebaev (5), Kus, Bielecki (4/3), Strlek (3), Janc (2), Jurkiewicz. Spielfilm: 4:2 (8.), 9:4 (13.), 15:9 (22.), 18:16 (Hz.), 23:20 (39.), 24:26 (45.), 27:32 (55.), 30:36 (Ende) - Siebenmeter: 6/4 - 3/3 - Zeitstrafen: 3/3 - Beste Spieler: Schmid, Taleski - Szmal, Duishebaev - Zuschauer: 4425 - Schiedsrichter: Eliasson/Palsson (Island).

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