Sport Handball: Eulen verlieren in Wetzlar

Max Neuhaus (rechts) verwandelte den einzigen Siebenmeter für die Eulen Ludwigshafen. Die HSG Wetzlar bekam zehn gepfiffen.
Max Neuhaus (rechts) verwandelte den einzigen Siebenmeter für die Eulen Ludwigshafen. Die HSG Wetzlar bekam zehn gepfiffen. Foto: Rainer Tomcat

Die Eulen Ludwigshafen unterlagen am Donnerstag der Mannschaft der Stunde in der Handball-Bundesliga – und das musste nicht sein: Die HSG Wetzlar feierte einen 26:23 (13:12)-Sieg und mit nun 20 Punkten auch schon den Ligaverbleib.

Wetzlar war beflügelt – der Sieg beim Ligaprimus verlieh sichtlich Rückenwind. Das 27:20 letzten Sonntag in Kiel – eine Sensation. 4421 Zuschauer belohnten die HSG – die Rittal Arena war ausverkauft. Und die Eulen waren zunächst ein dankbarer Gast: unentschlossen und fahrig im Angriff, da half auch die anfängliche Top-Verfassung von Gorazd Škof im Tor nur wenig. Zu den Unzulänglichkeiten im eigenen Spiel kam eine Siebenmeter-Manie der „Unparteiischen“: Acht der 13 HSG-Treffer vor der Pause resultierten aus Siebenmetern. Maximilian Holst verbuchte eine maximale Ausbeute: acht von acht. Berechtigt waren vier, bestenfalls fünf! Am Ende waren’s zehn von zehn. Die Eulen bekamen einen einzigen, den nutzte Max Neuhaus in der 32. Minute.

Stüber übt Selbstkritik

„Wir haben es Wetzlar leicht gemacht, das Spiel zu gewinnen. Wir hätten nach dem zweiten oder dritten Siebenmeter gegen uns schalten müssen, wir hätten uns weiter nach vorne orientieren müssen, haben uns aber auf die Sechs-Meter-Linie drücken lassen“, monierte der starke Kreisläufer Freddy Stüber. Die Siebenmeter nervten auch Trainer Ben Matschke. Er wollte sie nicht als Alibi anführen, kritisierte die nach 18 guten Minuten dünnen Torhüterleistungen, die technischen Fehler und die nicht optimale Chancenauswertung. Die Eulen kämpften sich nach dem 1:5 in ein scheinbar früh verlorenes Spiel zurück, als Trainer Matschke in der ersten Auszeit den Plan erneuerte – über die Außen ging nun mehr. Pascal Durak nutzte einen von Jonathan Scholz initiierten Kempa-Trick – es war das 2:5 in der 10. Minute. Škof, eine verbesserte Defensive und mehr Mut der Rückraumschützen brachten die Eulen heran. In der 18. Minute egalisierte Müller, in der 20. sorgte Azat Valiullin für die erste Eulen-Führung (9:8). Sträflich bei Überzahl der Eulen, als der eigene Mann „angeschossen“ wurde, Wetzlar durch Kristjansson auf 13:11 erhöhte (27.). 40. Minute: 16:16. Der Versuch mit der Brechstange am Kreis ging schief, Max Haider verlor die Kugel – 16:17 durch Stefan Cavor. Dann ein Fehlwurf von Müller, ein technischer Fehler – 16:19. „Wir hatten dann wieder eine Phase, in der wir zu viele Chancen ungenutzt ließen“, sagte Stüber, der wie Durak eine optimale Wurfausbeute hatte (4/4). „Wir waren nach dem schwachen Beginn bis zur 40. Minute super im Spiel, dann hat Till Klimpke aber auch großartig gehalten“, relativierte Müller. Er hatte drei Fehlschüsse, Valiullin fünf.

So spielten sie

 

 

HSG Wetzlar:

Ivanisevic (20. Klimpke) - Cavor (1), Rubin (1), Schefvert (3) - Björnsen (4), Mirkulovski (3) - Lindskog (2) – Holst (10/10), Kristjansson (2), Feld, Torbrügge Die Eulen Ludwigshafen: Škof (Tomovski bei zwei Siebenmetern und ab 44.) - Müller (4), Bührer (1), Dietrich (3) - Durak (4), Scholz (2) - Dippe – Valiullin (2), Remmlinger (1), Stüber (4), Neuhaus (2/1), Haider, Klein Spielfilm: 1:1 (3.), 5:1 (8.), 7:4 (15.), 8:9 (20.), 13:12 (Halbzeit), 14:12 (32.), 14:14 (36.), 19:16 (43.), 23:19 (50.), 24:21 (51.), 26:23 (Ende) - Siebenmeter: 10/10 - 1/1 - Zeitstrafen: 3/4 - Beste Spieler: Klimpke, Holst, Mirkulovski - Stüber, Durak - Zuschauer: 4421 - Schiedsrichterinnen: Hartmann/Schneider (Magdeburg/Irxleben).

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