Sport Guten Gewissens voller Vorfreude

James Wisniewski
James Wisniewski

Der gern genutzte Vergleich mit der Ketchupflasche – erst kommt gar nichts und dann alles auf einmal – darf mal wieder auf die Adler Mannheim angewandt werden. Allerdings nur, wenn die Eishockey-Profis auswärts essen gehen, um im Bild zu bleiben. Nachdem zuvor in der Ferne fast drei Monate lang Schmalhans Küchenmeister war, gab’s nun zweimal massig Tomatensoße auf die Pommes: erst 7:3-Sieg in Wolfsburg, dann 5:1-Erfolg in Bremerhaven. Letzterer kam vor der nun vierwöchigen Olympia-Spielpause in der Deutschen Eishockey-Liga gerade recht. Zumal jetzt endlich die sieben Pyeongchang-Fahrer aus Mannheim ihrer Vorfreude auf den Karrierehöhepunkt guten Gewissens Ausdruck verleihen können. „Jetzt geht’s los, am Samstag treffen wir uns mit der Nationalmannschaft in München, jeder freut sich riesig“, berichtete Nationaltorwart Dennis Endras strahlend. Die Situation seiner Adler im Kampf um einen im besten Fall direkten Viertelfinalplatz bleibt zwar angespannt, aber noch ist alles drin. „Und nach der Pause greifen wir in den letzten drei Spielen richtig an“, versprach Endras mit Blick auf die Punktspiele ab 28. Februar – in Schwenningen, zu Hause gegen Köln und in Augsburg. Dass gleich sieben Profis – sechs für Deutschland und Chad Kolarik für die USA – beim wichtigsten Eishockey-Turnier der Welt mitmischen dürfen, ist einerseits natürlich eine tolle Sache für Adler. Andererseits birgt es die Gefahr, dass die ohnehin stark belasteten Profis im Saisonendspurt dem gewaltigen Programm Tribut zollen müssen. „Es geht an die Kräfte“, gibt Endras im RHEINPFALZ-Gespräch zu, „wir müssen jetzt schlau sein und die Belastung clever steuern.“ Wahrscheinlich wird ein weiterer Olympionike nach der Pause zum Team stoßen: Der bald 34-jährige Verteidiger James Wisniewski (576 NHL-Spiele), der noch bis Sonntag bei Zweitligist Kassel Huskies unter Vertrag steht und dann fürs Team USA in Pyeongchang antreten wird, soll sich laut dem Fachblatt „Eishockey News“ mit den Adlern einig sein, denen ja die Defender Denis Reul (wohl bis nach der Punktspielpause) und Mathieu Carle (länger, jedoch nicht zwingend Saisonaus) fehlen. Offenbar sind aber noch Details zu klären.

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