Sport Groetzkis Tendenz ist klar

Identifikationsfigur der Löwen: Patrick Groetzki.
Identifikationsfigur der Löwen: Patrick Groetzki.

«Kronau-Östringen.» Das Vorhaben liegt auf der Hand: Die Rhein-Neckar-Löwen wollen sich mit einem Sieg im Handball-Derby bei den Eulen Ludwigshafen (heute, 19 Uhr) Selbstvertrauen für die schweren Aufgaben bis zum Jahresende holen. Heute in einer Woche steigt das Spitzenspiel gegen den SC Magdeburg.

Ein Derby? Oder doch ein Spiel wie jedes andere? „Ja, es ist ein Derby, es könnte ja fast nicht näher sein. Bei den Eulen ist die Motivation in diesem Derby noch ein bisschen höher, wobei die Motivation in der Mannschaft immer riesig ist. Aber wir wollen zeigen, dass da Unterschiede zwischen beiden Klubs sind“, sagte Patrick Groetzki, der seit dem Schlager bei der SG Flensburg-Handewitt wegen einer Bauchmuskelzerrung pausiert, auch heute wohl noch nicht spielt. „Es wird jeden Tag besser, aber es ist leider noch nicht ganz weg“, erklärte der Nationalrechtsaußen. Wie bewertet er die momentane Situation? Vor dem 32:29-Sieg gegen den TSV GWD Minden am Sonntag gab es drei Niederlagen, diese Bilanz ist ungewohnt. Ist das schon: eine kleine Krise? Ein Zwischentief? Ein Tal, das es zu durchschreiten gilt? „Die Art und Weise, wie wir in Montpellier verloren haben, war enttäuschend. Wir haben zu starke Unterschiede im Spiel, können unsere Niveau nicht halten. Gegen Minden fand ich die erste Halbzeit wirklich gut, der Angriff hat stark gespielt, eigentlich hätten wir zur Pause mit fünf, sechs Toren führen müssen. Wir verlieren leichte Bälle in der Vorwärtsbewegung, und so wurde es noch einmal ein enges Spiel“, erklärte er. Das Plus der Löwen in den vergangenen Jahren war, so Groetzki, dass die Anzahl der Akteure, die konstant stark spielte, sehr hoch war. „Und nun haben wir Phasen, in denen fast keiner das gewohnte Niveau erreicht“, meinte er: „Wir haben hohe Ansprüche an uns bei den Löwen, uns fehlt eine gewisse Lockerheit.“ Im Moment tut sich viel hinter den Kulissen, die Personalplanungen laufen beim deutschen Pokalsieger auf Hochtouren. Auch die Personalie Patrick Groetzki steht wohl demnächst auf der Agenda. Groetzki, seit 2007 für den Verein aktiv und seit dem Heimspiel gegen den VfL Gummersbach der Rekordspieler der Löwen, ist noch mit einem Vertrag bis 2020 ausgestattet, für ihn hat dieses Thema keine Eile. „Ich bin ganz entspannt, ich habe noch einen Vertrag, der über eineinhalb Jahre läuft. Ich sehe keinen großen Grund, mal etwas anderes auszuprobieren. Wenn ein besonders interessantes Angebot aus dem Ausland käme, verhehle ich nicht, dass ich mir Gedanken machen würde, aber selbst dann sind die Chancen, dass ich bei den Löwen bleibe, bei 60:40“, erklärte der 29-Jährige. In Deutschland, unterstrich das Aushängeschild, die Identifikationsfigur, kommt für ihn außer den Rhein-Neckar-Löwen sowieso kein anderer Klub in Frage. Die Wertschätzung, der er sich bei den Löwen erfreut, tut ihm nach eigener Aussage sehr gut. „Und deswegen muss ich auch nicht groß rumpokern. Den Reiz, mal eine andere Sprache zu lernen, das kann ich später auch mal auf beruflichem Weg erreichen“, betonte er.

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