Sport FCK: Lauterer Lebenszeichen im Drittliga-Keller
Die Mannschaft war eine Mannschaft. Die Männer in Rot traten auf, wie sich der Fan Rote Teufel vorstellt: leidenschaftlich im Zweikampf, couragiert bei Ballbesitz. Der 3:0 (1:0)-Sieg des 1. FC Kaiserslautern am 15. Drittliga-Spieltag beim KFC Uerdingen in Düsseldorf lässt Lautern (mal wieder) hoffen.
So wenig Arbeit hatte Lennart Grill, der U21-Nationaltorhüter des FCK, schon lange nicht mehr. Die Vordermänner arbeiteten hervorragend. Ein Sinnbild für konzentriertes Verteidigen: André Hainault. Hätte der 33-Jährige nach einer der zehn Ecken auch noch das Kopfballtor gemacht, das er hätte machen müssen ... „Ich war schon in der Jugend Kapitän und hab’ mich sehr auf diesen Tag gefreut“, sagte Carlo Sickinger, für den es in dieser Rolle bei der ersten Mannschaft der Lauterer ein Einstand nach Maß war. „Ich war etwas lauter als gewohnt. Das Gebilde in der Defensive zu organisieren, war ein wichtiger Punkt. Und unsere Stürmer haben den Gegner gut angelaufen, die Außen sind bei Bedarf immer wieder nach innen gerückt.“ Das aktiv zu begleiten, fiel in den Zuständigkeitsbereich des neuen Kapitäns.
Der Vorarbeiter
Janik Bachmann, neben Sickinger in der Mittelfeldzentrale, verkörperte unbedingten Siegeswillen, er suchte jeden nur möglichen Zweikampf und hätte nach Dominik Schads Maßflanke per Kopf das 4:0 machen müssen (77.). „Generell hat die ganze Mannschaft ein sehr gutes Spiel gemacht“, sagte Bachmann, der seine Fehlpassquote minimierte. „Wir wollten nicht viel im Mittelfeld rumspielen, sondern mit direkten Pässen in die Tiefe hinter die Kette der Uerdinger kommen“, erklärte der 1,96-Meter-Mann, der auch zeigte, warum der FCK 350.000 Euro Ablöse für ihn an die Würzburger Kickers überwiesen hat.
Ein Primus mit Herz
Der Spieler des Spiels war Dominik Schad. Die jüngste Gelbsperre half dem 22-Jährigen, seine Blessuren zu kurieren und den Akku aufzuladen – am Samstag war der Offensivverteidiger einmal mehr die Seele der Mannschaft. „Wichtig sind die drei Punkte, und endlich haben wir mal wieder zu null gespielt. Wenn wir unsere Chancen eiskalt nutzen, können wir auch fünf oder sechs machen“, sagte der Musterprofi und raunte dabei seinem Kollegen Thiele, der neben ihm in den Katakomben der Düsseldorfer Arena stand, grinsend zu: „Chancentod …“
Am Mittwoch Klassiker beim FKP
Der lachte – und gab sich selbstkritisch. Thiele spielte gut, war am 1:0 durch Assani Lukimyas Eigentor beteiligt, bereitete Christian Kühlwetters 2:0 mit einem Traumpass vor und schoss mit seinem sechsten Saisontor das 3:0, vergab aber drei weitere Top-Chancen. „Ärgerlich, dass ich einmal die falsche Entscheidung treffe und der Torwart bei dem Lupfer mit der Nase drankommt“, sagte Thiele, der am Mittwoch (19 Uhr) im Verbandspokalspiel beim FK Pirmasens gesperrt pausieren muss. „Endlich – das Wort gilt’s dick zu unterstreichen – endlich nachlegen und nicht wieder kaputtmachen, was wir uns mühsam erarbeitet haben“, sagte der Lauterer Neuner mit Blick auf die nächste Drittliga-Hausaufgabe nach der Länderspielpause am 24. November (13 Uhr) gegen Hansa Rostock. Dann gilt es zu beweisen, das der Auftritt in der Merkur-Spiel-Arena zu Düsseldorf keine Eintagsfliege war.
Vom Abstellgleis geholt
Zurück vom Abstellgleis: Hendrick Zuck. „Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute ein gutes Spiel gemacht, können noch zwei, drei Tore mehr machen“, sagte der 29-Jährige, der abgeschrieben war, unter dem neuen Trainer wieder zum Thema wurde. „Er hat seine Chance genutzt“, lobte Boris Schommers. „Anstrengend war’s“, sagte Zuck überglücklich, „ich habe ja über ein halbes Jahr kein Ligaspiel mehr von Anfang an gemacht. Ich denke, ich habe hinten die Seite gut zugemacht, aber nach vorne geht noch mehr ...“