Sport Es geht auch mal ohne Andy Schmid

Matchwinner: Kim Ekdahl du Rietz, der zehn Tore warf.
Matchwinner: Kim Ekdahl du Rietz, der zehn Tore warf.

Einmal geht es auch ohne Andy Schmid! Die Rhein-Neckar-Löwen schlugen gestern Abend in der SAP-Arena den VfL Gummersbach – ohne ihren verletzten Spielgestalter – 36:26 (22:11). Das gelang, weil Rückkehrer Kim Ekdahl du Rietz im dritten Spiel nach seinem Comeback zehn Tore warf.

«Mannheim.»Das war ein Spieltag so recht nach dem Geschmack des deutschen Meisters. Oder? Zeitgleich gewann nämlich die SG Flensburg-Handewitt 29:21 gegen den bisherigen Verfolger Füchse Berlin und rückten auf Platz zwei vor. Der Vorsprung der Löwen beträgt nun vier Punkte. „Da kann noch viel passieren, wir haben ja zwei Spiele weniger. Und Flensburg hat ein gutes Restprogramm. Wir haben einen schwierigen April und einen schwierigen Mai vor uns“, wiegelte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen ab. Andy Schmidt hat seit dem Pokalerfolg gegen den SC DHfK Leipzig Probleme an der linken Wade. Die Bundesliga-Partie gegen Frisch Auf Göppingen beendete er mit Schmerzen, gestern absolvierte er das Aufwärmprogramm, nahm dann auf der Bank Platz. Zur Not hätte er spielen können. An der Spielfreude seiner Mannschaft änderte das nichts, vor allem Weltenbummler Kim Ekdahl du Rietz, aber auch Mads Mensah Larsen, der eine großartige Saison spielt, waren von den Gummersbachern, ohne Simon Ernst, kaum zu stoppen. „Ich habe das Gefühl, dass wir im Moment zu Hause alles im Griff haben“, sagte Mads Mensah Larsen. Den Meister, so der Eindruck, wirft im Moment nichts um. Im Grunde war das Spiel nach neun Minuten entschieden, da stand es bereits 9:3. Bis zur Halbzeit bauten die Löwen den Vorsprung auf elf Treffer aus. Andreas Palicka, der diesmal für Mikael Appelgren zwischen den Pfosten stand, hielt wie seine schwedischer Kollege in den Spielen zuvor glänzend. Kollege Carsten Lichtlein ging, trotz zwei, drei guter Paraden, schon vor der Pause auf die Ersatzbank. „Wir haben uns die drei letzten Löwen-Spiele angesehen, wir haben gesehen, dass man bestraft wird, wenn man Fehler macht. Wir haben kurze Angriffe gespielt, schlechte Entscheidungen getroffen“, erklärte VfL-Trainer Dennis Bahtijarevic. Das nächste Spiel gegen Leipzig ist für den VfL das wichtigere. Nikolaj Jacoben wechselte nach der Pause munter durch, probierte es in der Abwehr auch mal mit einer 5:1-Formation und dem vorgezogenen Hendrik Pekeler. Den Vorsprung hielt seine Mannschaft ohne größere Probleme, Rico Keller aus der Drittliga-Mannschaft erzielte sein erstes Tor durch einen Siebenmeter. „Wir wollten von Beginn an richtig Gas geben, das haben wir auch getan“, betonte Rechtsaußen Bogdan Radivojevic, der den grippegeschwächten Patrick Groetzki erneut prima vertrat. So spielten sie Rhein-Neckar-Löwen: Palicka, Appelgren (bei zwei Siebenmetern) - Petersson, Ekdahl du Rietz (10), Larsen (5) - Radivojevic (6), Sigurdsson (7/3) - Pekeler (3) - Taleski (2), Reinkind (1), Baena (1), Keller (1/1) VfL Gummersbach: Lichtlein, Puhle (ab 28.) - Baumgärtner, Feuchtmann (6), Köpp (8/3) - Schröter, Sommer (4/2) - Preuss - Zhukov (6), Villgratner, Timm, Becker, von Gruchalla, Jäger (2) Spielfilm: 3:1 (4.), 8:3 (8.), 13:6 (17.), 19:11 (27.), 26:17 (40.), 31:21 (49.), 35:22 (57.) - Siebenmeter: 5/4 - 6/5 - Zeitstrafen: 0/4 - Beste Spieler: Ekdahl du Rietz, Larsen, Palicka, Radivojevic - Zhukov, Köpp, Feuchtmann - Zuschauer: 5078 - Schiedsrichter: Köppl/Regner (Büdesheim)

x