Sport Die glorreichen Sieben

Große Klasse: Mannheims Routinier Andi Beck.
Große Klasse: Mannheims Routinier Andi Beck.

«Mannheim». Weil sie sich bisher selbst übertroffen haben, schlagen die deutschen Tennis-Mannschaftsmeister von GW Mannheim voller Selbstvertrauen heute (13 Uhr) beim Rochusclub Düsseldorf auf.

Das Team des Tabellenführers saß gestern im Bus auf dem Weg nach Düsseldorf. Ein Doppelspieltag auswärts steht an. Am Sonntag (11 Uhr) geht es dann auf der Rückfahrt noch gegen das Dustin-Brown-Team, den Kölner TCH. „Wenn die beiden Spiele rum sind, dann wissen wir mehr“, sagt Gerald Marzenell. Der Mannheimer Teamchef ist überglücklich, dass der Auftakt so gut lief. Mit 4:4 Punkten wäre er zufrieden gewesen nach den ersten vier Spielen. Nun steht der Meister mit 7:1 genau wie im Vorjahr an der Tabellenspitze. „Und da bleiben wir am liebsten so lange wie möglich“, sagt der Spieler, der bisher in allen vier Partien im Einzel auf dem Platz stand und auch eine blütensaubere 4:0-Bilanz aufzuweisen hat, Andreas Beck. „Man darf aber auch Pedro nicht vergessen“, sagt der Stuttgarter auf seine Leistung angesprochen. Stimmt, der spanische Neuzugang Pedro Martinez (22) ist ungeschlagen. „Es war nicht damit zu rechnen, dass er siebenmal spielt und siebenmal gewinnt“, sagt auch Marzenell. Ja, die Mannheimer haben einen Traumstart erwischt und die Konkurrenz damit richtig kitzeln können. Mit 6:2 Punkten reihen sich die Titelkandidaten Gladbacher HTC, TK Kurhaus Lambertz Aachen und BW Krefeld hinter den Mannheimern in der Tabelle ein. Aachen (4. August) und Krefeld (10. August) müssen ans Neckarplatt kommen und damit auch gegen das Mannheimer Publikum spielen; zum großen Finale kann es einen Tag nach dem Krefeld-Spiel am Sonntag, 11. August, am letzten Spieltag in Mönchengladbach kommen. An diesem Wochenende hätten die Grün-Weissen bei Neuzugang Jeremy Jahr, der in Düsseldorf wohnt, oder Trainer Björn Phau, der in Köln lebt, übernachten können. Die Gruppe ist allerdings zu groß. „Es war letztes Jahr eine unserer Stärken, dass wir immer zu Siebt waren“, sagt Marzenell, der das deshalb so fortführt. Pedro Martinez, Tobias Kamke, Jeremy Jahn, Manuel Lopez, Robin Kern, Andi Beck und Simon Stadler sind dabei und stellen auch den Kern bis zum Saisonende. Angesichts der für heute erwarteten Hitze kann es gut sein, dass der zuverlässige Andi Beck eine Pause bekommt. Mit 33 ist der Ex-Profi einer der Senioren im Team. Doch der Linkshänder liebt Mannschaftstennis. Wenn es Ligaspiele das ganze Jahr über geben würde, wäre Andi Beck der glücklichste Mensch. Als Trainer hat er sich längst selbstständig gemacht. Der VfB-Fan, der hofft, dass die neue junge Stuttgarter Mannschaft gut genug ist, um wieder aufzusteigen, hat in Ostfildern eine eigene Academy. Und die Schüler sind in der Vorbereitung auf die Saison für ihn auch sehr gute Sparringspartner – neben Michael Berrer. Sechs Monate vor Saisonbeginn startet er ins Regionalliga- und Bundesliga-Jahr: vier Monate Fitness sind dann angesagt und eineinhalb bis zwei Monate Tennistraining. „Ich weiß, wie ich trainieren muss“, sagt Beck, der vor zehn Jahren 33. der Weltrangliste war – und seinen großen Erfahrungsschatz für den Meister in die Waagschale zu werfen weiß.

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