Lokalsport Südpfalz „Alles falsch gemacht“

RÜLZHEIM/HERXHEIM (mame/som). In der Fußball-Landesliga empfängt der Tabellenzweite SV Rülzheim am heutigen Samstag um 16.30 Uhr den VfR Grünstadt. Die Viktoria Herxheim spielt morgen um 15 Uhr gegen die TSG Bretzenheim.

Bei den Gastgebern ist Schluss mit Bescheidenheit. Rülzheim will den Relegationsrang. Trainer Marco Weißgerber spart in dieser entscheidenden Phase nicht mit Kritik. An Mentalität, Wille, Struktur und Einstellung habe es in der Rückrunde gemangelt. „Vielleicht habe ich Spieler auf die falschen Positionen gestellt“, überlegt der Trainer. Wie konnte sich seine Elf gegen Herxheim nach dem 2:1 in der 90. Minute noch den Ausgleich einfangen? „Danach haben wir alles falsch gemacht. Jeder weiß, dass Liginger einen Wahnsinns-Schuss hat“, so Weißgerber. In der Rückserien-Tabelle ist Rülzheim nur Siebter – mit lediglich vier Siegen in zehn Begegnungen. Ein Grund für den Leistungsabfall ist auch der seit Wochen dezimierte Kader, in dem es nicht mehr den Konkurrenzkampf wie noch zu Saisonbeginn gibt. „Ich hatte nach dem Herxheim-Spiel gerade mal acht Mann im Training. Klar, jeder hat sich mit einem Grund abgemeldet, aber diese Trainingsbeteiligung ist einem Spitzenteam der Landesliga nicht würdig“, redet sich Weißgerber den Frust von der Seele. „Wenn wir so weitermachen, werden wir am Ende nur Fünfter. In keiner anderen Liga ist man mit 46 Punkten noch Zweiter“, ist sich der Spielertrainer sicher. „Vielleicht schauen manche nicht auf die Tabelle. Es gibt nur noch Endspiele!“ Unsicher ist, ob Moritz Stock (Magen- und Achillessehnenprobleme) und Pascal Boudgoust (Rückenprobleme) gegen den „sehr guten“ VfR mitwirken können. Sicher ist, dass Milot Berisha den Verein mit Ziel FC Speyer 09 verlässt. „Er hat ein Riesentalent, ruft es aber nicht ab. Ich muss eingestehen, dass ich den Schlüssel dafür nicht gefunden habe“, so Weißgerber, der den Offensiven auch schon zur zweiten Elf abkommandiert hat. Bleiben wird Torwarttrainer Rudi Glaser, neu kommt Luca Cambensi aus der Mechtersheimer A-Jugend, ein Perspektivspieler für beide Außenbahnen. Bei der Viktoria Herxheim ist Timo Theobald, der mit den A-Junioren des Vereins für Furore sorgt und bis Saisonende als Interimstrainer der „Ersten“ fungiert, nach dem Punktgewinn in Rülzheim ein Stein vom Herzen gefallen. „Ich war mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden“, gesteht er. Er weiß, dass die Abstiegszone noch nicht verlassen ist. Die Partie gegen die TSG Bretzenheim steht deshalb im Zeichen um den Klassenerhalt. Gefährlichster Angreifer bei der TSG ist Simon Höss mit zwölf Treffern. In Erinnerung ist der Krimi im Hinspiel: Die Viktoria lag nach 24 Minuten mit 3:0 in Führung, dann hieß es 3:3. Marco Moch (80.) rettete mit dem 3:4 die drei Punkte. Aggressiv und mit Präsenz will Theobald seine Elf sehen. In der Viktoria-Torschützenliste rangiert Alexander Schneider mit neun Treffern hinter Dennis Bodenseh (10). Der quirlige Spieler wurde in Rülzheim eingewechselt und traf prompt. Ob er morgen eingesetzt werden kann, ist fraglich: Leistenprobleme. Fehlen werden Christoph Bauer, weil er beruflich unterwegs ist, und Urlauber Andre Hessakker. Theobald nimmt die A-Jugendlichen Jonas Röller und Philipp Stenner mit auf die Bank.

x