Sport Adler spielen ihre individuelle Klasse aus

Ausflug hinters Tor: David Wolf umkurvt das Kölner Gehäuse.
Ausflug hinters Tor: David Wolf umkurvt das Kölner Gehäuse.

«Köln.» Die Haie-Spieler stapften mit gesenkten Köpfen vom Eis der Lanxess-Arena, die Mannheimer hingegen sahen ziemlich zufrieden aus. Vor 10.854 Zuschauern feierten die Adler gestern im Klassiker der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in Köln einen 4:2 (0:2, 3:0, 1:0)-Erfolg.

„Wir haben gewusst, dass wir unser bestes Eishockey spielen müssen, Köln hat fast die beste Defensive der Liga“, sagte Adler-Coach Pavel Gross und lobte: „Ich habe heute viel Talent auf dem Eis gesehen.“ Haie-Kapitän Moritz Müller monierte: „Mannheim hat natürlich gut gespielt, aber wir hätten einiges besser machen können. Die Special Teams waren heute der Unterschied.“ Die Adler, seit Freitag DEL-Tabellenführer, gingen stürmisch ins Spiel und setzten das von Gustaf Wesslau bewachte Kölner Tor während der ersten Minuten gehörig unter Druck, auch in einem ersten Powerplay. Sie gingen dabei zunächst allerdings etwas hektisch zu Werke, und da die Haie gut verteidigten und Schüsse blockten, überstanden Peter Draisaitls Profis die ersten zehn Minuten ohne Gegentreffer. Die Haie sammelten sich – und entfalteten ihrerseits offensive Gefahr, auch mit ein wenig Glück. Moritz Müller gelang das 1:0 mit einem Distanzschuss von der blauen Linie, vorbei an Freund und Feind – und durch die Schoner von Adler-Goalie Chet Pickard, dem die Sicht verdeckt war. Nach einem Mannheimer Puckverlust vor dem eigenen Tor erhöhte Jason Akeson gut vier Minuten später auf 2:0 (18.) – es blieb die einzige überzeugende Überzahlaktion der Haie an diesem Nachmittag. Die Adler brachten im Mitteldrittel ihre Stärke und individuelle Klasse voll zur Geltung. Zunächst hatten die Haie noch Glück, dass die Referees einen Treffer von Mathias Plachta wegen hohen Stocks nicht anerkannten (27.). Das 1:2 des starken Angreifers Chad Kolarik, der am Ende an drei Treffern beteiligt sein sollte, war jedoch regulär, erzielt mit einem schönen Handgelenkschuss unter die Latte. Das 2:2 bereitete der 32-jährige US-Stürmer vor, indem er den Puck im Powerplay in die Gefahrenzone vor Wesslaus Tor brachte, wo David Wolf stand – und zuschlug (31.). Ebenfalls in Überzahl fiel das 3:2 der Adler. Nach Vorarbeit Kolariks überwand Eisenschmid Wesslau aus zentraler Position (36.). „Sehr schade, wir kannten diese Plays der Adler und haben die Tore trotzdem nicht verhindert“, sagte Haie-Coach Draisaitl. Die Mannheimer brachten den Vorsprung gelassen über die Zeit. Die Haie mühten sich, kamen aber nicht mehr durch. 16 Sekunden vor Ende kassierten sie das 2:4 durch Andrew Desjardins, ein Treffer ins leere Kölner Tor. Besonders glücklich: Adler-Neuzugang und Ex-Hai Nico Krämmer, für den es schon „ein wenig komisch war, als Gegner nach Köln zurückzukommen.“ So spielten sie Kölner Haie: Wesslau - Ellis, Müller; Potter, Zerressen; Dominik Tiffels, Viklund; Sulzer - Dumont, Schütz, Hanowski; Pinizzotto, Genoway, Uvira; Akeson, Zalewski, Jones; Oblinger, Hospelt, Madaisky Adler Mannheim: Pickard - Larkin, Katic; Seider, Lehtivuori; Akdag, Mikkelson; Reul - Hungerecker, Smith, Huhtala; Plachta, Desjardins, Wolf; Kolarik, Festerling, Adam; Raedeke, Eisenschmid, Krämmer Tore: 1:0 Müller (Hospelt) 13:30, 2:0 Akeson (Schütz) 17:54, 2:1 Kolarik (Festerling) 27:42, 2:2 Wolf (Kolarik) 30:13; 2:3 Eisenschmid (Kolarik) 34:18, 2:4 Desjardins 59:44 - Strafminuten: 10 - 8 - Beste Spieler: Schütz, Zalewski - Pickard, Larkin, Kolarik - Zuschauer: 10.854 - Schiedsrichter: Rantala (Finnland)/Schukies (Herne).

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