Sport „Wir sind das Wunschlos aller Klubs“

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LUDWIGSHAFEN. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel: Drei Tage nach dem Einzug ins DHB-Pokal-Viertelfinale kämpft die TSG Ludwigshafen-Friesenheim heute (19 Uhr) beim TV Emsdetten um Zweitligapunkte.

„Ich glaube, da hat die TSG Friesenheim noch nie was geholt“, orakelt TSG-Trainer Ben Matschke vor dem Gastspiel in der Emshalle: „Das ist eine richtig gute Mannschaft, da muss bei uns schon alles passen, um erfolgreich zu sein.“ So wie am Mittwoch, als die „Eulen“ beim unbesiegten Zweitliga-Spitzen reiter SG BBM Bietigheim 32:29 gewannen. Am 9. Oktober hatte die SG in Ludwigshafen mit einem 29:26 zwei Punkte entführt. Die Dippe-Humba-Feierschau, die die TSG-Stammgäste von den Heimspielen kennen, wenn es Siege zu feiern gilt, blieb nach dem Einzug ins DHB-Viertelfinale in Bietigheim aus. Eher ruhig genossen Kai Dippe und seine Kollegen einen der größten Erfolge der Vereinsgeschichte. „Es war eine schöne Revanche nach der Niederlage in der Liga vor drei Wochen. Wir haben diesmal ein paar Sachen anders gemacht. Zum Beispiel sind wir von Beginn an viel aggressiver zu Werke gegangen. Das hat Bietigheim nicht geschmeckt“, erklärt der Kreisläufer. In der Anfangsphase trat er mit zwei Treffern aus Tempogegenstößen in Erscheinung. Im Angriff bewiesen die Friesenheimer in der Sporthalle am Viadukt die nötige Geduld beim dem Abschluss. „Da muss ich besonders Patrick Weber loben. Seine Tore haben uns immer wieder einen Vorteil verschafft. Insgesamt gibt es noch viel Potenzial für unseren Angriff“, analysiert Dippe. Die Krise mit drei Niederlagen in Folge (Leutershausen, Bietigheim, Eisenach) sieht der 23-Jährige überwunden: „Das Selbstvertrauen ist nach den Erfolgen wieder zurück. In Emsdetten wollen wir nachlegen. Dann kommt Aufstiegskandidat und Bundesligaabsteiger Nettelstedt zu uns in die Friedrich-Ebert-Halle ...“ Einmal selbst in der Ersten Liga zu spielen, das ist das erklärte Ziel des früheren Jugend- und Junioren-Nationalspielers. Ende der Saison läuft der Vertrag des im letzten Jahr von der SG Leutershausen gekommenen Kreisläufers aus. „Die Gespräche beginnen jetzt. Ich höre mir das in Ruhe an. Ich kann mir gut vorstellen, weiter Bestandteil des Friesenheimer Konzeptes mit Ben Matschke zu sein“, sieht Dippe den Verhandlungen entspannt und erwartungsvoll entgegen. Die Leistung seiner Mannschaft beim Pokalcoup beeindruckte den TSG-Coach. „Es freut mich, dass sich die Mannschaft belohnt hat“, sagt der Coach. Als ihm Kevin Klier, mit 20 Paraden der Star des Abends beim 25:24-Sieg gegen Hüttenberg, zu Wochenbeginn signalisierte, sich müde zu fühlen, traf Matschke „eine Bauchentscheidung“: Roko Peribonio hütete das Tor und das sehr gut. Am Mittwoch in der Halbzeitpause des Länderspiels in Wetzlar wird das Viertelfinale ausgelost. Im Topf – sieben Bundesligisten und die „Eulen“. Ein Wunschlos hat Matschke nicht: „Ich glaube, dass sich jeder Erstligist, der zum Final Four will, Friesenheim wünscht ...“ |nau/zkk

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