Sport Wermutstropfen im Siegesbecher

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Hannover. Die Rhein-Neckar-Löwen sind mit einem wichtigen Auswärtserfolg in den zweiten Teil der Bundesliga-Saison gestartet. Bei der TSV Hannover-Burgdorf siegten die Badener gestern 30:26 (14:12) und haben weiter nur einen Minuspunkt Rückstand zur Tabellenspitze.

Der Sieg in der niedersächsischen Landeshauptstadt war wichtig im Fernduell um die Meisterschaft mit der SG Flensburg-Handewitt. Doch der Erfolg war möglicherweise teuer erkauft, denn Kim Ekdahl du Rietz verließ die Swisslife-Arena am Maschsee humpelnd. Der linke Rückraumspieler der Badener war in der 19. Minute ohne Einwirkung eines Gegners umgeknickt und hatte sofort das Feld verlassen. Er griff nicht mehr ins Spielgeschehen ein. „Genaueres kann man jetzt noch nicht sagen“, erklärte Löwen-Physiotherapeut Sascha Pander. Der linke Knöchel von Ekdahl du Rietz war in Mitleidenschaft gezogen worden. Er konnte die zweite Halbzeit von der Bank aus mitverfolgen, trug seine Schuhe aber nicht mehr. Von seinem privilegierten Platz aus sah der Schwede, wie seine Teamkollegen in den ersten zehn Minuten nach der Pause den Grundstein für die zwei Punkte legten. Hochkonzentriert agierten die Löwen und machten aus einem 14:12 eine komfortable 21:15-Führung. Die schmolz kurzfristig noch einmal auf drei Tore (18:21), doch mit vier schnellen Treffern war die Begegnung beim 25:18 (46.) entschieden. Die Hannoveraner, die zu diesem Zeitpunkt mit sieben Feldspielern agierten, halfen beim entscheidenden Zwischenspurt der Jacobsen-Schützlinge mit vielen Fehlern kräftig mit. In den Schlussminuten ließen es die Badener schleifen. Der Sieg geriet aber nicht mehr in Gefahr, weil Patrick Groetzki aus spitzem Winkel sehenswert zum 28:25 traf (57.). Nikolaj Jacobsen war wegen der Schwankungen unzufrieden mit dem Auftritt seiner Sieben. „Wir haben phasenweise wie eine B-Jugend gespielt. Ich bin mit dem Ergebnis und den Punkten zufrieden, aber wir waren nicht fokussiert genug“, bemängelte der Coach. In der ersten Halbzeit hatten die Löwen es verpasst, für eine deutlichere Führung zu sorgen. Die Abwehr des Meisters stand gut und hatte mit Mikael Appelgren einen Torhüter hinter sich, der sofort im Spiel war. Obwohl die Niedersachsen lange mit sieben Feldspielern in der Offensive agierten, kamen sie nur selten zu klaren Wurfchancen. Weil die Löwen im Angriff aber fahrlässig mit Chancen umgingen und ihnen ungewohnt viele technische Fehler unterliefen, konnten sie sich nicht entscheidend absetzen. Es ging mit einer unnötig knappen 14:12-Führung zur Kabinenansprache. Am Ende sollte das keine Rolle mehr spielen – im Gegensatz zur Blessur von Ekdahl du Rietz. So spielten sie TSV Hannover-Burgdorf: Ziemer, Semisch - Häfner (3), Olsen (4), Böhm (6) - Kastening (3), Mortensen (3/2) - Hykkerud (1) - Lehnhoff (1/1), Karason (3), Pollex, Kalafut (1), Christophersen (1), Patrail, Feise Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka - Petersson (1), Schmid (5), Ekdahl du Rietz (1) - Groetzki (8), Sigurdsson (6/3) - Pekeler (2) - Taleski, Baena, Mensah Larsen (3), Guardiola (1), Steinhauser, Reinkind (3) Spielfilm: 3:3 (6.), 4:6 (14.), 5:8 (17.), 9:12 (26.), 12:14 (Hz.), 14:19 (36.), 15:21 (41.), 18:21 (43.), 18:25 (46.), 23:27 (52.), 25:27 (56.), 26:30 (Ende) - Siebenmeter: 3/3 - 3/3 - Zeitstrafen: 3/1 - Beste Spieler: Böhm, Karason - Groetzki, Mensah Larsen - Zuschauer: 4150 - Schiedsrichter: Schulze/Tönnies (Magdeburg).

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