Sport Sensationelle „Eulen“

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LUDWIGSHAFEN (zkk/nau). Sechster Sieg in Folge, 13:1 Punkte in Serie – Handball-Zweitligist TSG Lu-Friesenheim überrascht weiter, feierte gestern Abend einen 28:23 (15:13)-Heimsieg gegen die HG Saarlouis.

„Wir haben einen Lauf und wollen uns auch nicht aufhalten lassen“, frohlockte TSG-Trainer Ben Matschke, dessen Truppe in der Eberthalle weiter ungeschlagen ist. Seine Mannschaft hatte den insgesamt 13 Stunden Busfahrt am Sonntag nach Nordhorn und zurück sichtbar Tribut gezollt, beim Zwei-Tore-Rückstand aber erneut mit „großer Emotionalität “ die Wende vollbracht, den Zuschauern „erneut ein geiles Spiel geboten“, jubelte Matschke. Die Saarländer, nach 13 Minuten mit 3:7, nach 18 Minuten mit 6:11 im Hintertreffen, waren bei der Pause wieder dran (13:15). Das hatten sie Jérôme Müller zu verdanken. Der 19-Jährige, beim SV 64 Zweibrücken top ausgebildet, zeigte sich als Allzweckwaffe, schoss insgesamt neun der 23 Tore der HG. „Am Ende hat uns die Konstanz gefehlt“, gestand der Ex-Zweibrücker, der bald in der Ersten Bundesliga spielen dürfte. Er stellte die TSG-Abwehr vor einige Rätsel und überraschte auch Kevin Klier. Der Schlussmann der „Eulen“ startete großartig in die Partie, parierte zweimal gegen den völlig frei vor ihm auftauchenden Martin Murawski und wehrte auch einen Siebenmeter Lars Weissgerbers ab. Als Klier nach der Pause innerhalb von sieben Minuten fünf Gegentore kassierte, die TSG erstmals zurück lag (16:17 und 16:18), kam Roko Peribonio. Und er bewies erneut Klasse, wehrte sechs Bälle ab und half, die Partie zu drehen. Das Spiel der TSG war nach gutem Start mehrfach ins Stocken geraten. So hatte sich die Abwehr der Gäste sehr gut auf die Kreisanspiele Gunnar Dietrichs eingestellt, infolgedessen kam Kai Dippe lange nicht wie gewohnt zum Zug. Saarlouis setzte auf eine 5:1-Abwehr mit dem vorgezogenen Philipp Kessler, der Nico Büdel zeitweise aus dem Spiel nahm. Dietrich, auch Büdel und Stefan Lex, fehlte die Frische. Aber der Wille war da! Stark beide Außen: Philipp Grimm, der Linksaußen, traf neunmal, verwandelte sechs von sieben Siebenmetern. Rechtsaußen Pascal Durak machte bei zehn Versuchen acht Tore. Großartig, wie er in der 55. Minute nach Büdels Scheitern einen Konter vereitelte, Grimm bediente, und der Kapitän vollstreckte zum 24:21. Ganz große Kunst das 25:21 Duraks durch einen Kempa-Trick. Von Grimm bedient, vollendete Durak am Tag, an dem der Erfinder des gleichnamigen Tricks seinen 95. Geburtstag feierte. „Der Teamgeist hat das Spiel entschieden“, schwärmte Durak nach dem Kraftakt. Da zeigte Martin Slaninka am Kreis sein Durchsetzungsvermögen, und Dippe schnaufte durch, um dann zuzuschlagen. Und der 19 Jahre alte Pascal Kirchenbauer ließ es dreimal krachen. „Ich habe zuletzt nicht so viel gespielt, aber trotzdem viel Selbstvertrauen gesammelt“, sagte der Rohdiamant. Und der nervenstarke Kapitän schwärmte. „Die Entwicklung der Mannschaft ist sensationell“, sagte Philipp Grimm. So spielten sie TSG Lu-Friesenheim: Klier (ab 37. Peribonio) - Lex (1), Büdel (3), Dietrich - Durak (8), Grimm (9/6) - Dippe (2) – Schmidt, Kupijai, Slaninka (2), Kirchenbauer (3), Weber HG Saarlouis: Patrick Schulz - Müller (9/2), Meoki-Etxebeste (1), Faulenbach (5) - Weissgerber (6/1), Murawski - Peter Walz (1) – Kessler, Spiljak, Lars Walz (1), Polydore Spielfilm: 2:0, 8:5, 11:6 (18.), 14:11, 15:13 (Halbzeit), 16:17 (35.), 17:19, 18:20, 20:20 (42.), 22:21, 24:21, 28:23 (Endstand) - Siebenmeter: 7/6 - 4/3 - Zeitstrafen: 6 - 4 - Beste Spieler: Durak, Grimm, Kirchenbauer - Müller, Patrick Schulz, Weissgerber - Zuschauer: 1280 - Schiedsrichter: Linker/Schmidt (Herne/Bochum).

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