Sport Gedeón beflügelt Gedeón

MANNHEIM. Für Trainer Nikolaj Jacobsen war er beim 31:28-Sieg in Melsungen der „Fels in Brandung“: Gedeón Guardiola, das spanische Abwehr-Ass. Auch heute (19 Uhr) ist der Spanier in der Defensive der Rhein-Neckar-Löwen wieder gefordert, wenn die HSG Wetzlar in der SAP-Arena in Mannheim gastiert.

Dass der 1,99 Meter große Spieler gerade in den letzten Spielminuten so richtig aufgeweckt war, ist nicht selbstverständlich. Denn im Hause Guardiola sind seit knapp zwei Woche die Abläufe ein wenig anders. Das Ehepaar Guardiola freut sich über die Geburt des ersten Sohnes, er heißt: wie der Papa: Gedeón. „Das ist in Spanien nicht unüblich“, erläuterte Gedeón senior. Noch ist aber alles überschaubar während der Nacht, der kleine Junge wacht auf, trinkt dann und schläft erst einmal wieder vier Stunden, erzählte der stolze Papa. Auf jeden Fall war das Abwehr-Ass in Melsungen am Ende hellwach, fing in seiner gewohnten Art drei Bälle ab, die seine Mitspieler nutzten. „In der zweiten Halbzeit standen wir enger zusammen in der Abwehr, so konnten wir vorne unsere Stärken ausspielen. In der ersten Halbzeit hatten wir viele Probleme“, räumte der Spanier ein. Gedeón Guardiola ist nun seit zweieinhalb Jahren bei den Rhein-Neckar-Löwen, man kann sich das Spiel des Bundesliga-Spitzenreiters ohne den 30-Jährigen kaum mehr vorstellen. Zügig haben die Löwen vor kurzem den Vertrag mit dem Defensivkünstler bis 2018 vorzeitig verlängert. „Wir haben eine starke Mannschaft in Deutschland und in der Champions League. Dass die Rhein-Neckar-Löwen mir diesen Vertrag angeboten haben, zeigt, dass ich gut arbeite. Ich habe mit meiner Familie gesprochen, wir fühlen uns wohl hier“, erläuterte der Weltmeister von 2013, der bei der Heim-WM in Spanien überzeugte und (nicht nur) nach Ansicht von Ex-Trainer Gudmundur Gudmundsson der beste Abwehrspieler der Veranstaltung war. Gigant Guardiola. Er kam 2012 zusammen mit seinem Zwillingsbruder Isaias, seit Sommer sind sie getrennt, Isaias wechselte zum dänischen Erstligisten Aalborg Håndbold. „Das war erst einmal eine Umstellung. Es geht ihm gut, aber er hatte zuletzt etwas Pech. Erst hatte er eine Schulterverletzung, als er sie auskurierte, bekam er Probleme mit dem Knie. Jetzt ist alles in Ordnung. Er braucht Geduld“, meinte der drei Minuten Ältere der beiden Guardiolas. Das Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem THW Kiel geht nach seiner Ansicht bis zum letzten Spieltag. „Vorher kann man nicht viel prognostizieren“, meinte Gedeón Guardiola, mit Stefan Kneer ein starker Innenblock. Liebend gerne macht der Spanier aber Ausflüge bei Kontern, zeigt da immer wieder seine Sprinterqualitäten. Unterbrochen wird die Titeljagd in der Liga für ihn im Januar mit der WM in Katar, Spanien will dort den Titel verteidigen. „Wir haben einige junge Spieler dabei, am 4. Januar geht die Vorbereitung los“, berichtete Gedeón Guardiola. Señor Guardiola, olé, wie er bei Torerfolgen in der Arena gefeiert wird.

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