Handball Allerlei Leipziger Widerstand

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Mannheim. Allerlei Leipziger Widerstand: Die Rhein-Neckar-Löwen schlugen gestern Abend den SC DHfK mit viel Mühe 28:22 (12:11) und bleiben ohne Verlustpunkt an der Tabellenspitze. Was für ein Kraftakt. Erst auf der Zielgeraden zogen die Löwen davon.

Noch Fragen? Schnell wurde gestern erkennbar, warum der Aufsteiger nach elf Spielen schon zwölf Punkte geholt hat. Die Mannschaft ist abwehrstark, sie hält vorne geduldig den Ball, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, sie spielt klasse Konter. Sie ist kompakt. Vor der Länderspielpause waren die Löwen müde, aber erfolgreich. Sehr erfolgreich. Sie waren in ihrem Rhythmus. Nach zehn Tagen Unterbrechung wegen des Supercups suchte das Team seine Form. Die Leichtigkeit war erst einmal weg. Trainer Nikolaj Jacobsen war an der Seitenlinie in Rage. Er war nicht zufrieden. Die Löwen machten es sich selbst schwer, denn sie ließen in der ersten Viertelstunde etliche vorzügliche Chancen aus. So scheiterte auch Regisseur Andy Schmid mit seinem zweiten Siebenmeter am starken Routinier Milos Putera. Also musste Kapitän Uwe Gensheimer doch eingreifen. Der grippekranke Linksaußen wurde zunächst nur für die Strafwürfe eingewechselt, war bei fünf Siebenmetern viermal nervenstark. In den letzten 13 Minuten spielte er auch links außen, weil Vertreter Stefan Sigurmannsson blass blieb. Gensheimer traf gleich mit seiner ersten Aktion bei einem Gegenstoß. Und legte nach. 20:18, 21:18. Toll! Es war die erste Drei-Tore-Führung für die Löwen in der Partie. Ohne Kapitän Gensheimer geht es noch nicht! Ganz stark gestern Abend außerdem: Kim Ekdahl du Rietz, der sich immer wieder geschickt durchsetzte, die Lücken fand. „22 Gegentore sind gut, aber unser Manko war die Chancenverwertung“, kommentierte Patrick Groetzki. „Wir haben lange keinen Zugriff bekommen, das war ein Zitterspiel“, gestand ein ehrlicher Andy Schmid. Die Leipziger waren zunächst deutlich frischer. Während die Löwen für ihre Tore richtig schuften mussten, kam der Aufsteiger durch eine extrem schnelle Mitte in der ersten Halbzeit zu einfachen Gegentoren. Gut, dass der 39-jährige Aushilfskeeper Richard Stochl vor der Pause und am Ende wichtige Bälle hielt. „Ich kann noch besser spielen, ich brauche aber noch Zeit“, erklärte er. Die Nummer 1, Mikael Appelgren, machte zwar pro forma das Aufwärmprogramm mit, wegen seiner Oberschenkelverletzung wurde er aber noch geschont. Es spricht für die Löwen, dass sie bald erkannten, wie gefährlich die Leipziger sind. Und sie nahmen den Kampf an. Auch in der Abwehr. Die Steigerung in der Defensive war notwendig. „Dass wir am Ende eingebrochen sind, lag nicht an unserer Müdigkeit. Das war der Klasse der Löwen geschuldet“, erläuterte Leipzigs Milos Putera. so spielten sie Rhein-Neckar-Löwen: Stochl - Petersson (1), Schmid (4/1), Ekdahl du Rietz (7) - Groetzki (5), Sigurmannsson (1) - Baena (1) - Guardiola (1), Kneer, Reinkind (1), Larsen (1), Gensheimer (6/4) SC DHfK Leipzig: Putera, Storbeck (bei zwei Siebenmetern) - Semper (1), Pöter (6/2), Weber (4) - Krzikalla, Binder (3) - Milosevic (4) - Meschke, Zhedik (3), Jurdzs (1) Spielfilm: 3:3 (9.), 5:4 (12.), 5:6 (16.), 8:8 (22.), 11:10 (27.), 15:14 (37.), 18:18 (44.), 22:19 (50.), 23:19 (53.), 25:21 (57.) - Siebenmeter: 5/4 - 2/2 - Zeitstrafen: 3/4 - Beste Spieler: Gensheimer, Ekdahl du Rietz, Stochl - Putera, Weber, Pöter - Zuschauer: 4649 - Schiedsrichter: Grell/Piper (Hamburg/Kiel).

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