Sport Rote Teufel vermiesen Löwen die Wiesn

Ein Befreiungsschlag war es gewiss nicht. Doch für eine Mannschaft, die zwei Niederlagen in Folge kassiert hatte und bei einem sieglosen Team mit 0:1 in Rückstand geraten war, bot der 1. FC Kaiserslautern im gestrigen Zweitliga-Auswärtsspiel beim TSV 1860 München eine ordentliche zweite Spielhälfte, trotzte dem Druck und verdiente sich mit dem 1:1 den einen Punkt redlich. Unter welchem Stress Spieler und Macher standen, zeigte sich unverblümt nach dem 1:1, das Ruben Jenssen mit einem feinen Schuss erzielte (59.). Von zig Schultern purzelten Zentnerlasten. „Man hat an den Emotionen gesehen, wie viel Erleichterung das mit sich gebracht hat“, sagte Trainer Kosta Runjaic. „Es war klar, dass dieses Spiel nicht einfach sein würde. Es war sicher nicht alles perfekt, aber die Mannschaft hat es versucht. Ich denke, es war von der Art und Weise, wie die Mannschaft sich gezeigt hat, ein kleiner Fortschritt.“ Für den zweiten Spielabschnitt mag dies gelten, den ersten aber kennzeichneten Verunsicherung, mangelnde Zielstrebigkeit und ein folgenschwerer Patzer in der Defensive: Marcus Piossek versuchte aus dem eigenen Strafraum heraus zu klären, der ursprünglich der Befreiung dienende Ball landete vor den Füßen von Milos Degenek, der mit links einen Sonntagsschuss am Samstag absetzte und FCK-Torwächter Marius Müller zum 1:0 überwand. Eine Viertelstunde war in diesem Augenblick vorüber. Die erste und einzige gekonnte Offensivaktion des TSV 1860 im ersten Abschnitt hatte Erfolg gezeitigt. Für den FCK die Höchststrafe. Der Rückstand jedoch war verdient, zu wenig wollte im Spiel nach vorne gelingen. Und wenn die Roten Teufel sich einmal in aussichtsreiche Position kombiniert hatten, so wie Robert Pich und Chris Löwe in der 21. Minute, fehlte der Mut zum Abschluss. Noch ein Haken, noch ein Blick zur Seite – solange, bis die Chance verpufft war. Nach Wiederbeginn sollte sich dies ändern. Gleichwohl hatte der FCK zunächst eine Schrecksekunde zu überstehen, als Korbinian Vollmann den rechten Pfosten erzittern ließ; zuvor hatte er Innenverteidiger Patrick Ziegler mit einer simplen Körpertäuschung ausgewackelt (48.). In der 57. Minute traf Löwe noch das Außennetz, zwei Minuten später erzielte Jenssen den Gleichstand. Tim Heubach mit einem Kopfball (78.), der belebende Joker Lukas Görtler und Ruben Jenssen binnen weniger Sekunden (79.), Kacper Przybylko (87.) und Daniel Halfar mit einem Freistoß auf die Latte (90.) besaßen Gelegenheiten zu einem weiteren Treffer für den FCK. Ein Sieg wäre freilich zu viel des Guten gewesen, auch wenn die Löwen allein aus der Distanz durch Gary Kagelmacher und Degenek noch gefährlich wurden. So urteilte der Lauterer Rechtsverteidiger Jean Zimmer zutreffend: „Wir können halbwegs zufrieden sein mit dieser Leistung.“ Milos Degenek, der die „Löwen“ mit 1:0 in Front geschossen hatte, empfand gemischte Gefühle. „Ich freue mich, es war mein erstes Tor hier und das erste Tor in der Zweiten Liga, darüber bin ich glücklich“, sagte er: „Dass wir nur einen Punkt mitgenommen haben, darüber bin ich nicht glücklich.“ 1860 besetzt mit drei Zählern den vorletzten Rang. Ob ihn der Blick auf die Tabelle nicht betrübe, wurde Degenek gefragt. „Nein, denn ich habe keine Zeitung“, antwortete er verschmitzt. Die Entscheider der Blauen werden das Klassement genau vor Augen haben. Sie durchleben noch schwerere Tage als ihre Kollegen vom 1. FC Kaiserslautern.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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