Sport Löwe fährt die Krallen aus
LANGWEILER. Nach harten Tagen im Hunsrück geht heute Mittag für den Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern das intensive einwöchige Trainingslager im Hotel Kloster Marienhöh in Langweiler zu Ende. Heute Abend (18 Uhr) wartet im südpfälzischen Weingarten das nächste Testspiel. Gegner ist der dänische Zweitligist HB Køge.
Gestern Vormittag wurden die FCK-Profis auf dem Trainingsplatz in Morbach im Hunsrück lautstark begrüßt: 100 Zwei- bis Viertklässler der örtlichen Grundschule sorgten für eine entsprechende Geräuschkulisse. Die Kinder waren Zaungäste einer intensiven Lauf- und Fitnesseinheit. FCK-Trainer Kosta Runjaic ist zehn Tage vor dem ersten Zweitligaspiel (24. Juli, 20.30 Uhr, beim MSV Duisburg) zufrieden mit dem konditionellen Zustand seiner Jungs. Auch FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz als aufmerksamer Beobachter des Trainings wähnt die Truppe körperlich weiter als zur gleichen Zeit im vorigen Jahr. „Im Moment sind wir sehr zufrieden“, sagt der Chef, „aber was zählt, das sind die 34 Zweitligaspiele.“ Kuntz sieht die Millionentruppe von RB Leipzig mit Mega-Sponsor Red Bull und Bundesliga-Absteiger SC Freiburg weit vor allen anderen Zweitligisten, vor allem hinsichtlich der finanziellen Möglichkeiten. „Danach kommen zehn Vereine, die sich Hoffnungen auf einen Spitzenplatz machen“, sagt Kuntz, „darunter auch wir.“ Klar ist, dass das Ziel des FCK über kurz oder lang Bundesliga heißen muss. „Aber jetzt zählt erst mal nur ein Spiel: das Spiel am Freitag in einer Woche in Duisburg“, sagt Linksverteidiger Chris Löwe. „Am ersten Spieltag sieht jede Mannschaft, auf welchem Stand sie tatsächlich ist“, betont Trainer Runjaic, der Löwe zu den Führungsspielern des wieder sehr jungen Teams zählt. So durfte der 26-Jährige in einigen Testspielen zuletzt mitunter auch die Kapitänsbinde tragen. Löwes Vertrag läuft am 30. Juni 2016 aus. Er würde gerne bleiben, konkrete Verhandlungen gab es bisher aber noch nicht. „Ich will konstant und gut spielen – wie in den bisher zweieinhalb Jahren beim FCK. Ich höre immer: Der Löwe muss mehr nach vorne machen. Aber ich hatte immerhin sieben Torbeteiligungen, fünf Vorlagen und zwei Tore. Es gibt nicht viele Außenverteidiger, die bessere Werte haben“, betreibt Löwe Eigenwerbung. Angesichts der Neuverpflichtungen – zum Beispiel der von Daniel Halfar oder Stipe Vucur – zeigt Löwe Zuversicht: „Unsere Anfangsformation ist garantiert nicht schlechter als in der vergangenen Saison.“ Von der FCK-Gehaltsliste gestrichen ist Linksverteidiger Leon Jessen (29), den der FCK in den letzten zweieinhalb Jahren an den FC Ingolstadt verliehen hatte. Jessen, der 42 Erstliga- und zwölf Zweitligaspiele für den FCK bestritten hat, wechselt zurück in seine dänische Heimat – zum Erstligisten Esbjerg FB.
