Sport FCK und Kläger prüfen Vergleich
KAISERSLAUTERN. Entscheidung vertagt: Die Güteverhandlung vor dem Landgericht Kaiserslautern darüber, ob ein Anleihezeichner rund 100.000 Euro vom 1. FC Kaiserslautern schon vor dem eigentlichen Termin im Juli 2019 zurückbekommt, brachte gestern kein Ergebnis. Der Fan aus Ostwestfalen und der Klub prüfen einen Vergleichsvorschlag der Zivilkammer.
Der Kläger hat die Nachwuchsleistungszentrums (NLZ)-Anleihe – nicht die größere Betze-Fan-Anleihe mit sechs Millionen Euro Volumen – vorzeitig außerordentlich gekündigt. Er erachtet die Verwendung der Mittel für den FCK-Nachwuchs aus der rund 700.000 Euro schweren NLZ-Anleihe als nicht gesichert. Der beklagte FCK sieht das anders. Neben den Vorständen Thomas Gries und Michael Klatt ist auch Ex-Finanzchef Fritz Grünewalt als Streitverkündeter am Prozess beteiligt. Der FCK verweist auf den Grundstückkauf für 2,6 Millionen Euro und auf stetige Investitionen in den Nachwuchs bis zur U23. Der Vorsitzende Richter Michael Stiefenhöfer hat den Parteien gestern einen Vergleichsvorschlag unterbreitet: Der Kläger soll sein jährlich mit fünf Prozent verzinstes Geld wie vereinbart bis 2019 beim FCK belassen, dafür soll der Verein die Verfahrenskosten tragen. Binnen etwa vier Wochen sollen sich die Beteiligten äußern. Dann wird entschieden, ob und wie das Verfahren fortgesetzt wird. Unabhängig vom Prozess kündigte FCK-Finanzchef Michael Klatt im RHEINPFALZ-Gespräch ohnehin geplante Umbauten am Nachwuchsleistungszentrum an, etwa einen Container als Fitnessraum, Gäste-Bewirtung auf einer Terrasse und Modernisierungspläne für den Parkplatz. Eine ganz andere Aktion hat FCK-Fan Frieder Mathis aus Biblis gestartet. Er hat mit einer Internet-Petition 300 Gleichgesinnte gefunden: Sie wollen auf die 2019 fällige Rückzahlung ihrer Anteile aus der „großen“ Betze-Anleihe verzichten, um dem Klub „Planungssicherheit zu geben“. Der FCK habe dies rechtlich und sachlich geprüft, sagte Klatt: „Es ist machbar, aber nicht ganz einfach. Wir sind dankbar, solche Fans zu haben.“ Der Verein will die Zeichner einladen; sie könnten dann vertraglich erklären, auf ihr Geld zu verzichten. |osp/huzl
