Sport Fan-Frust nach fatalen Fehlern

Weil die Offensive auch die größten Chancen nicht nutzt, schlägt sich der 1. FC Kaiserslautern durch heftige Aussetzer in der Defensive erneut selbst. Was die Qualität des Kaders angeht, kommen immer größere Zweifel auf. Abstiegskampf ist angesagt.

Welch garstiger Herbst auf dem Betzenberg: Für Freunde des auch nur einigermaßen gepflegten Fußballs ist das Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern zurzeit wirklich keine gute Adresse. Fehlpässe passieren, Fehlpässe gehören zum Fußball dazu, einverstanden. Wer aber am Freitagabend beim 0:2 (0:0) des 1. FC Kaiserslautern gegen den eigentlich schwachen Zweitliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld in der 75. Minute den grausigen Zuspielversuch des eingewechselten FCK-Mittelfeldspielers Patrick Ziegler Richtung seines Teamkollegen Chris Löwe gesehen hat, der hat die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Noch schlimmer und zudem folgenschwer war neun Minuten später der Fehlpass des ebenfalls eingewechselten Robert Pich. Der Ende August vom polnischen Erstligisten Slask Wroclaw geholte Flügelstürmer leitete den Bielefelder Konter zum 0:2 ein. Der Fauxpas des bald 27-Jährigen war der Beginn einer haarsträubenden Fehlerkette: Als Arminen-Verteidiger Stephan Salger mit dem Ball am Fuß munter aufs FCK-Tor zumarschierte, griff niemand aus dem nach Tim Heubachs Roter Karte (57.) dezimierten Lauterer Abwehrverbund ein – 0:2 (84.). Endstand. Tiefpunkt eines höchst beunruhigenden ersten Saisondrittels der Lauterer. Nach Heubachs Foul am Bielefelder Torjäger Fabian Klos hatte David Ulm den berechtigten Elfmeter zum schmeichelhaften 1:0 für den biederen Aufsteiger verwandelt (57.). „Vor dem Elfmeter kam von Bielefeld nichts, und durch so eine Situation kippt das ganze Spiel“, sagte FCK-Innenverteidiger Stipe Vucur, „und wenn man in so einer Krise drin ist, läuft einiges schief, was sonst nicht schiefläuft.“ Vucur und Kollegen hörten sich nach einer von beiden Teams schwachen Partie schuldbewusst die Pfiffe und Rufe der Fans in der Westkurve an. „Wir ha’m die Schnauze voll“ und vereinzelt „Vorstand raus“. Krisenklassiker. Und die Quittung für die Auftritte einer Truppe, die Sportdirektor Markus Schupp und Ex-Trainer Kosta Runjaic zusammengestellt haben – unter der Gesamtverantwortung von Vorstand und Aufsichtsrat. Selbst für durchschnittliche Zweitliga-Ansprüche ist das, was der FCK im Herbst 2015 zeigt, zu wenig. Die Defensive wackelt, weil sie stets für grobe Schnitzer gut ist, und die vor der Saison ebenfalls neu formierte Offensive ist an Harmlosigkeit kaum zu überbieten; wenn es Chancen gibt wie am Freitag vor allem für Stürmer Kacper Przybylko, werden sie vergeben. Hinzu kommt Pech wie bei Markus Karls Lattenkopfball (21.). Vier Pflichtspiele inklusive Pokal ist der FCK, vorläufig Tabellenzwölfter, nun ohne Sieg und Tor. „Wenn du dir hinten immer selbst ins Bein schießt und vorne die Dinger nicht machst, ist das irgendwann auch eine Qualitätsfrage“, betonte Löwe. „Wer jetzt nicht kapiert, dass wir im Abstiegskampf stecken, der ist fehl am Platz.“

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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