Eishockey Tore sind ihm fast peinlich

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Mannheim (olw). Schon erstaunlich, wenn ein 41-jähriger Eishockey-Profi davon redet, sich noch verbessern zu wollen. Glen Metropolit tut dies, und seine bisherige Saisonbilanz für die Adler Mannheim spricht dafür, dass der Routinier nicht nur davon redet.

Sechs Tore gelangen dem Kanadier in der vergangenen Meistersaison in der Punktrunde, nun sind es schon vier nach nur fünf Spielen. „Ich arbeite an meinem Schuss“, erklärt Metropolit – Feintuning im betagten Profialter von 41. Und dann lächelt er beinahe etwas gequält. Irgendwie widerstrebt es dem Mannschaftsspieler, sich für Tore feiern zu lassen. „Ich hätte gern mehr Assists“, betont der geniale Techniker: Vergangene Saison sammelte er 39 Torvorlagen. Bislang ist es eine statistisch belegte Vorarbeit zu einem Treffer. „Ich passe lieber“, sagt Metropolit fast entschuldigend, „ich mag es irgendwie mehr, wenn meine Mitspieler davon profitieren und treffen.“ Ein Torjäger wider Willen also? Das wäre jetzt sicher übertrieben. Zumal Metropolits grundsätzliche Einschätzung seines Fitnesszustands im „hohen“ Alter bestätigt wird: „Ich fühle mich großartig!“ Im Sommer, das gibt er zu, „war ich etwas skeptisch wegen meines Knies“. Aber bis jetzt sei alles prima, und so blendet der erfahrene Mann aus Toronto einfach mal aus, dass es ja durchaus seine letzten Eishockey-Saison als Spieler sein könnte. Zum Thema aufhören sagt er nur: „Ich werde mich sicher nie selbst beschämen: Ich will niemals eine Belastung fürs Team sein.“ Das ist er ganz bestimmt nicht, zumal sein Spaß am Eishockey ungebrochen zu sein scheint. „Er ist in jedem Training aufgeregt und voll dabei“, sagt Coach Greg Ireland. Aufregend war auch ganz sicher die sonntägliche Achterbahnfahrt von Iserlohn – 4:0-Führung verspielt und in der Overtime doch noch gewonnen. „Das dürfen wir nicht aus der Hand geben“, spricht Torwart Dennis Endras den klaren Vorsprung an, und Glen Metropolit ergänzt: „Wir haben einen Punkt vergeben.“ Greg Ireland gefiel immerhin, wie das Team sich nach der derben Vier-Gegentore-Serie für die letztlich gewonnene Verlängerung rüttelte und neu ordnete. Dass es zwischen den heutigen (19.30 Uhr) Gegnern in Köln, den Haien und den Adlern, eine große Rivalität „und lange Geschichte“ gibt, weiß der neue Trainer. Überzählig zuschauen muss heute, wie schon in Iserlohn, niemand: Stürmer Martin Buchwieser setzte vor genau einer Woche ein Check zum Kopf, ausgeführt vom Düsseldorfer Corey Mapes, außer Gefecht. „Ich werde jeden Tag getestet“, erklärt Buchwieser – wegen Verdacht auf Gehirnerschütterung.

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