Sport Rheault erlöst die Adler

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MANNHEIM. Welch ein Eishockeyspiel! In der ersten Begegnung der Play-off-Halbfinalserie setzten sich die Adler Mannheim gestern nach tollem Kampf mit 5:4 (0:1, 2:3, 2:0; 1:0) nach Verlängerung gegen die Grizzly Adams Wolfsburg durch.

Ohne die erkrankten Steve Wagner und Ronny Arendt, dafür mit Christopher Fischer und Mirko Höfflin, legten die Adler zwar engagiert los, es fehlte ihnen aber häufig die nötige Durchschlagskraft gegen defensivstarke Gäste. Ungewohnte Fehler im Aufbau und Ideenlosigkeit prägten im ersten Drittel größtenteils das Spiel der Mannheimer. Adler-Verteidiger Niki Goc sorgte mit seinem Pfostenschuss in der mit 13.600 Zuschauern ausverkauften SAP-Arena für ein erstes Raunen (6.). Glück für die Gastgeber, dass Matthew Dzieduszycki den Puck nicht an Adler-Torwart Dennis Endras vorbei schieben konnte. Stark, wie Ex-Adler-Goalie Felix Brückmann gegen Denis Reul (13.) und Jonathan Rheault (14.) zur Stelle war. Zum Schaudern dann wieder das Überzahlspiel der Hausherren: Bis auf einen Schuss von Matthias Plachta bekam die Mannschaft von Geoff Ward keine gefährliche Situation zustande. Auf der Gegenseite war es ein Sonntagsschuss von Marco Rosa (19.), der die Wolfsburger in Führung brachte. Andrew Joudrey hatte kurz nach Wiederbeginn den Ausgleich auf dem Schläger (23.). Das Tor fiel aber auf der anderen Seite. Nach einem Katastrophenpass Kai Hospelts kamen die Gäste durch Christoph Höhenleitner zu einem Konter – 0:2 (24.). Der Treffer zeigte Wirkung. Einen eigentlich harmlosen Schuss von der Seite konnte Endras nicht festhalten, Milley bedankte sich und schoss zum 0:3 (27.) ein. Plachtas Treffer im Powerplay brach den Bann (31.). Die Adler waren nun am Drücker, legten sich aber gut eine Woche vor Ostern abermals ein Ei ins eigene Nest. Fischer schoss vor dem eigenen Tor den völlig überraschten Rheault an, Höhenleitner war zur Stelle – 1:4 (37.). Dzieduszycki hätte den Sack endgültig zu machen können (38.), im Gegenzug gab Metropolit den Adlern mit dem 2:4 aber wieder Hoffnung (39.). Geoff Ward setzte zu Beginn des Schlussdrittels ein Zeichen und brachte Youri Ziffzer für den nicht immer sicher wirkenden Endras. Die Mannheimer schienen den Fingerzeig ihres Trainers verstanden zu haben. Sie waren nun deutlich präsenter und giftiger. Kink (46.), Yip (47.) und Reul (50.) besaßen beste Einschussmöglichkeiten, aber erst Sinan Akdag traf zum 3:4 (51.). Nur 19 Sekunden später war es Frank Mauer, der den Ausgleich erzielte (51.). Die Arena glich einem Tollhaus. Von den Fans getragen dominierten die Mannheimer nun – Play-off-Eishockey pur. Doch die Entscheidung musste die Verlängerung bringen. In dieser fälschte Rheault einen Schuss von Akdag ab – 5:4.

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