Sport Ein Grenzübertritt ohne Folgen

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Mannheim (olw). Er spielt schon seine elfte Eishockey-Saison für die Adler Mannheim, ist deren Kapitän und wurde vergangene Woche 30 – doch mit diesem „Grenzübertritt“ hat Marcus Kink aus guten Gründen gar kein Problem.

„30 klingt doch besser als 29“, erklärt der Stürmer grinsend. „Als älterer Spieler fühle ich mich auch nicht“, ergänzt er. Und dann verweist er noch auf die Teamkollegen Jochen Hecht (37) und Glen Metropolit (40): „Bis dahin habe ich noch viel Zeit ...“ Trotzdem hat Kink, der aus einer Eishockeyfamilie stammt, in seinen Profijahren schon so einiges erlebt. Was da am vergangenen Freitag nach der 4:5-Heimniederlage im Topspiel gegen München passierte, ließ ihn aber alles andere als kalt. Die Fans in der ausverkauften SAP-Arena feierten die Verlierer enthusiastisch, „das war eine tolle Geste“. Die Reaktion der Mannschaft war wie fast immer nach einem Rückschlag: Es gab prompt einen Sieg, 5:1 im Derby in Schwenningen. Und in dem trafen die Adler gleich dreimal im Überzahlspiel, bisher so ziemlich das einzige Manko dieser starken Saison. „Da hatten wir davor Probleme, das schadet natürlich dem Selbstvertrauen“, bekennt der Kapitän: „Andererseits hatten wir trotz unseres kalten Powerplays ja eine gute Torproduktion.“ Kinks eigene Produktion, gemessen in Treffern und Vorlagen, hat sich in den letzten beiden Jahren auf zweistellige Werte in beiden Kategorien eingependelt. 13/13 lautete die Ausbeute vergangene Saison, jetzt liegt sie schon bei 10/15. Wenn sich also ein Spieler bei den Adlern Saison für Saison immer ein bisschen gesteigert hat, übrigens in allen Bereichen, dann war es Marcus Kink. „Ich fühle mich auch jedes Jahr ein bisschen kompletter als Spieler“, sagt er und verweist sofort darauf, dass er sich in der konstanten Reihe mit Martin Buchwieser sowie Andrew Joudrey sehr wohlfühlt und „dass unsere gesamte Scorerliste super ausgeglichen ist.“ In der Tat: Acht Adler haben zehn oder mehr Tore erzielt – und in dieser Liste ist Topscorer Glen Metropolit (6 Tore, 30 Assists) noch gar nicht drin. Der Kanadier wird heute (19.30 Uhr) in der Partie bei den Kölner Haien wieder spielen können. Auch Verteidiger Danny Richmond ist trotz einer Prellung oberhalb des Knies aus dem Schwenningen-Spiel einsatzbereit. Mit einer mehrwöchigen Pause rechnet Trainer Geoff Ward hingegen bei Denis Reul, der – wie berichtet – bei einem Check Simon Danners, der für vier Spiele gesperrt wurde, eine Schädelprellung und Stauchung der Halswirbelsäule erlitt. Wobei auch Ward zu der Szene sagt: „Von meiner Position aus sah der Check sauber aus.“ Anders als jener gegen Richmond von Ashton Rome, der sogar für sieben Partien auf Eis gelegt wurde. Ward ließ gestern offen, ob er heute die Formel „6 + 13“ dem üblichen „7 + 12“ vorziehen wird. „Ich bin kein Mathematiker“, entgegnete er lachend. Gemeint ist: Spielen die Adler mit sieben Verteidigern und zwölf Stürmern (dann müsste ein Angreifer wegen Metropolits Rückkehr) pausieren oder sechs Verteidigern und allen 13 Angreifern. Denkbar sei, dass Torwart Youri Ziffzer, der in Schwenningen dann, wenn er etwas zu tun bekam, zur Stelle war, an alter Wirkungsstätte erneut beginnt. Ward: „Ich denke, er fühlt sich in Köln wohl ...“

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