Sport Die Balance zwischen Euphorie und Alltag

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Mannheim. Die Adler Mannheim pendeln zwischen Euphorie und Alltag. Nach dem Winter Game vor über 25.000 Besuchern hatten sie mit rund 8100 Besuchern gegen den ERC Ingolstadt den geringsten Besuch der laufenden DEL-Saison. Ein bisschen wirkte die Euphorie jedoch wohl noch nach – und das lag nicht nur am 4:2-Erfolg gegen die Panther, dem vierten Sieg in Serie.

„Es war insgesamt ein gutes Spiel von uns. Wir haben uns im ersten Drittel das Leben durch zwei individuelle Fehler schwergemacht, aber wir haben uns gegen eine gut organisierte Mannschaft zurückgekämpft. Wir haben Moral bewiesen“, lobte Adler-Trainer Sean Simpson. Diese Moral und den Kampfgeist will er auch heute (19.30 Uhr) gegen Bremerhaven sehen: „Das ist ein sehr unangenehmer Gegner, gegen den wir uns zweimal sehr schwer getan haben.“ Heute soll trotzdem der dritte Sieg gegen den Liganeuling folgen. Wer dabei zwischen den Pfosten steht, ließ Simpson noch offen: „Das entscheiden wir erst am Spieltag.“ Immerhin saß Neuzugang Drew MacIntyre gegen Ingolstadt schon einmal auf der Bank. Doch das Tor hütete Dennis Endras, war dabei im ersten Durchgang bei zwei Gegentreffern machtlos, in der Folge aber zur Stelle. Ryan MacMurchy spielte da auffälliger. Drei der vier Tore legte der 33-jährige in seinem ersten Spiel nach erneuter Verletzungspause auf, machte erst sein fünftes Spiel überhaupt in dieser Spielzeit, nachdem er in der Europaliga im September einen Kahnbeinbruch in der Hand erlitten hatte und die Verletzung nach nur vier Partien am 25. November in Wolfsburg erneut aufgebrochen war. „Vielleicht wurde ich durch die Verletzung und die Arbeit mit Jochen Hecht zu einem kompletteren Spieler. Ich weiß nicht, ob ich vor der Verletzung auch den Pass zu Carlo gespielt hätte“, mutmaßte er. Immerhin verwertete der angespielte Carlo Colaiacovo das Zuspiel mit einem gezielten Schlenzer in den Winkel zum vorentscheidenden 3:2. Und dem Verteidiger fiel dabei eine besondere Last von den Schultern. „Beim 0:2 habe ich richtig Bockmist gebaut“, gab sich der 33-Jährige selbstkritisch: „Und ich wollte diesen Fehler unbedingt wiedergutmachen. Das war wichtig für die Moral, und es war auch verdient, weil wir das Spiel die meiste Zeit über dominiert haben.“ Das Grinsen des Routiniers war sogar noch ein bisschen breiter. „Das Winter Game war die beste Atmosphäre, in der ich je gespielt habe, aber es ist eine harte Woche für uns, weil wir uns jetzt wieder auf die normalen Spiele konzentrieren müssen. Schließlich wollen wir in der Tabelle noch ein bisschen nach oben klettern.“ Das will auch Dominik Bittner, der mit seinem ersten Saisontor zum 2:2 getroffen hatte: „Dieser Sieg war wichtig für uns als Mannschaft, weil wir gezeigt haben, dass wir so ein Spiel drehen können.“ |env

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