Wirtschaft Trumps Deutsche-Bank-Konten

«New York». Demokraten im US-Kongress machen in der Debatte um angebliche Verbindungen von Präsident Donald Trump nach Russland Druck auf die Deutsche Bank.

Sie fordern von Vorstandschef John Cryan detaillierte Aufklärung über Erkenntnisse des Instituts zu Konten seines Kunden Trump und den Krediten an den damaligen Immobilien-Unternehmer. Der Kongress werde darüber im Unklaren gelassen, ob Kredite der Deutschen Bank an Präsident Trump durch Bürgschaften der russischen Regierung abgesichert worden seien oder ob sie anderweitig in Verbindung zu Russland standen, heißt es in dem Brief der Demokraten im Finanzausschuss des Repräsentantenhauses an Cryan. Trump steht seit Monaten wegen angeblicher Kontakte seines Teams zur russischen Regierung unter Druck. Dabei geht es auch um Russlands mutmaßliche Beeinflussung des Präsidentschafts-Wahlkampfs zugunsten Trumps. Ein Sonderermittler soll den Vorwurf geheimer Absprachen mit der Regierung in Moskau untersuchen. Im Kongress befassen sich fünf Ausschüsse mit der Affäre. Trump und seine Berater haben solche Absprachen wiederholt dementiert, ebenso die russische Regierung. Die Deutsche Bank war bereits im US-Wahlkampf in den Fokus geraten, weil sie mit Trump noch Geschäfte gemacht hatte, als er bei vielen großen US-Banken als Unternehmer in Ungnade gefallen war. „Zu einer Zeit, als fast alle anderen Finanzinstitute Trump keine Kredite mehr geben wollen, nachdem seine Firmen wiederholt Insolvenz angemeldet hatten, hat die Deutsche Bank das noch getan – sogar nachdem der (heutige) Präsident sie verklagt hatte (...)“, heißt es in dem Brief an Cryan. Noch heute schulde Trump der Deutschen Bank geschätzt 340 Millionen Dollar. Das Geldhaus wollte sich zu dem Brief nicht äußern. Nach Angaben der Parlamentarier hält das Institut die Ergebnisse von zwei internen Untersuchungen unter Verschluss, in denen es um die Konten von Trump und seiner Familie bei der Deutschen Bank sowie um die Geldwäsche-Affäre der Bank mit Russland geht. Nur wenn die Bank darüber aufkläre, könne die Öffentlichkeit abschätzen, wie stark Trump Russland verbunden sei und wie sich dies auf seine politischen Entscheidungen auswirken könnte.

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