Wirtschaft Handel: Uneins mit USA, einig mit China

«Washington/Berlin». Die Bundesregierung und die US-Regierung liegen in Handelsfragen weiter über Kreuz. Dagegen stellen sich Deutschland und China demonstrativ gegen die wirtschaftliche Abschottungspolitik von US-Präsident Donald Trump. Bei einem Besuch von Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) in Washington sind die deutlichen Meinungsverschiedenheiten beider Regierungen in Handelsfragen zutage getreten. Zypries wehrte sich bei ihren Gesprächen gegen die harte Kritik der US-Regierung an den deutschen Exportüberschüssen und insistierte darauf, dass vielmehr die US-Wirtschaft international „wettbewerbsfähiger“ werden müsse. Die US-Regierung übe weiter Druck aus, dass der deutsche Exportüberschuss zurückgefahren werde. Zypries insistierte, dass die deutsche Handelsbilanz von einer Vielzahl von Faktoren abhänge, die teilweise nicht von Deutschland „beeinflussbar“ seien. 70 Prozent der in die USA importierten deutschen Waren seien Anlagen und Maschinen, so die Bundeswirtschaftsministerium. Diese Importe trügen zur Modernisierung der US-Industrie bei. Es handle sich also trotz des US-Defizits um einen Austausch, von dem beide Seiten profitierten. Deutschland und China haben sich demonstrativ gegen eine wirtschaftliche Abschottungspolitik der USA gestellt. Während andere „protektionistische Tendenzen vorantreiben, stehen China und Deutschland für eine offene Welthandelsordnung“, sagte Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) am Mittwoch in Peking. China und Deutschland müssten als die zweit- und viertgrößten Volkswirtschaften der Welt enger miteinander kooperieren und „starke Signale für Offenheit“ senden, forderte Chinas Außenminister Wang Yi.

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