Kaiserslautern Wehr trotzt „Niklas“

91-65441164.jpg

Die ganze Nacht zum Dienstag und auch gestern über Tag zog das Sturmtief „Niklas“ über die Stadt. Der Sturm fällte Bäume, richtete Schäden am Fritz-Walter-Stadion an und hielt die Feuerwehren auf Trab.

Die ganze Nacht zum Dienstag hat „Niklas“ an Rollläden, Bauzäunen, Absperrgittern, Türen und Toren gerüttelt und die Bürger um ihre verdiente Nachtruhe gebracht. Am frühen Morgen peitschte dazu heftiger Regen durch die Straßen, die ersten Bäume krachten um und für die Feuerwehren im Stadt- und Landkreis gab es Alarme. Doch was sich zeit- und stellenweise zunächst dramatisch ansah und anhörte, zeigte sich gegen Abend als weniger spektakulär. Es gab keine Verletzten, immense Schäden blieben aus. In der Integrierten Leitstelle bei der Städtischen Feuerwehr zog Brandamtsrat Mike Kopp eine Tagesbilanz, die sich nicht beunruhigend anhörte. „Die Bäume fielen immer dort um, wo sie keine großen Schäden anrichteten“, kommentierte er. Etwa 60 Feuerwehrleute wurden auf Trab gehalten. Mit 14 Fahrzeugen waren sie im Stadtgebiet unterwegs, um Bürgern Hilfe zu bringen. Überwiegend waren es entwurzelte oder umgenickte Bäume, abgeknickte Äste, mit denen es die Wehrleute beispielsweise auf dem Betzenberg, in der Mainzer Straße, der Leipziger Straße und in der Bremer Straße zu tun hatten. Etwa 25-mal rückte die städtische Wehr dafür aus. Über eine Stunde beschäftigte dabei allein eine über zehn Meter hohe Buche die Einsatzkräfte an der B270 am Gelterswoog. Sie war vom Bahngelände auf die Fahrbahn gefallen. Den mächtigen Stamm, der auch eine Mauer beschädigte, zerteilten die Wehrleute mit Motorsägen und schafften die Einzelstücke zur Seite. Aber auch von Dächern gefallene Ziegeln mussten beseitigt werden. Evakuierungen wurden nicht erforderlich. Durch starke Windböen kam es gestern auch zu einem Stromausfall in der Stadt. Sie beschädigten eine Stromleitung der Pfalzwerke, was zu einem Stromausfall bei den Stadtwerken führte, wovon weite Teile der Stadt betroffen waren. Ab 10.02 Uhr war die Innenstadt bis zum Gewerbegebiet West ohne Strom, weil sich das Umspannwerk an der Neuen Brücke automatisch abgeschaltet hatte. Auch das Heizkraftwerk in der Karcherstraße hatte einen kurzfristigen Totalausfall. Durch Umschaltungen der Stadtwerke und der Pfalzwerke gelang es, dass die Stadtteile um 10.11 Uhr wieder ans Netz gehen konnten. Witterungsbedingt abgesagt wurde gestern im Laufe des Vormittags das Fußballregionalligaspiel zwischen 1. FC Kaiserslautern II und TuS Koblenz. Durch den Sturm hatten sich auf der Osttribüne Teile der Bande gelöst, das Fangnetz war abgerissen und nach dem intensiven Regen war der Platz tief. Teile und Äste wehten durchs Stadion und die Abteilung Stadionsicherheit entschied zusammen mit den sportlichen Gremien, dass die Partie abgesagt wird. (rs/huzl)

x