Sport Löwes Volltreffer bringt den FCK auf Kurs

BELEK. Das war eine sehr ordentliche Vorstellung beim zweiten Testspiel im Trainingslager im türkischen Belek: Mit 2:1 (1:0) hat der gut organisiert spielende Fußball-Zweitliga-Fünfte 1. FC Kaiserslautern gestern den Bundesliga-Sechsten FC Augsburg bezwungen.

Das Knaller-Tor des Tages gelang dem Lauterer Linksverteidiger Chris Löwe: Der 25-Jährige versenkte einen sehenswerten Weitschuss in den Maschen des vom dritten Augsburger Torwart Ioannis Gelios (22) gehüteten Kastens (36. Minute) – ein Sonntagsschuss bei strahlendem Sonnenschein und 18 Grad. Es war die verdiente 1:0-Führung der von der Spielanlage her gestern kultivierteren Lauterer gegen den Klassenhöheren. Beim FCA war die junge Bayern-Leihgabe Pierre-Emile Höjbjerg in der ersten Halbzeit am Ball. Der 19-Jährige blieb im defensiven Mittelfeld jedoch weitgehend blass. Augsburgs Trainer Markus Weinzierl wechselte später wie sein Lauterer Pendant Kosta Runjaic kräftig durch. Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischte erneut der meist sehr aufmerksam agierende Zweitligist. So sorgte der eingewechselte Mittelfeldtechniker Kevin Stöger, nach der Halbzeitpause kaum auf dem Feld, mit einem Flachschuss von der linken Seite für das 2:0 (47.); der junge montenegrinische Angreifer Stefan Mugosa war in der Mitte ebenfalls zur Stelle, doch der Ball war schon im Tor. „Schön, dass das mit dem langen Eck so geklappt hat“, sagte Stöger erfreut – in der Liga wusste er bisher zu selten Zählbares aus seinem großen Können zu machen. Viele Spielbeobachter und Trainer – halb Fußball-Deutschland ist zurzeit im Winterquartier an der Küste rund um Belek – sahen einen forschen Zweitligisten. Auf einem der sonnigen Tribünenplätze saß auch der ehemalige FCK-Torjäger und -Teammanager Olaf Marschall. Der 48-Jährige ist seit Jahresbeginn hauptamtlicher Chefscout von Zweitligist FSV Frankfurt. Marschall & Co. sahen FCK-Stürmer Mugosa, der im zweiten Abschnitt mit Sebastian Jacob im nun praktizierten 4-4-2-System den Angriff bildete, auf dem Weg zum 3:0 (55.). Der 22-Jährige spielte FCA-Torwart Gelios aus, wurde vom Keeper getroffen, strauchelte, lief weiter. Gelios konnte Mugosas Versuch dann vor der Linie noch abfangen – Glück für den FCA. Mugosas Stürmerkollegen Srdjan Lakic ließ Runjaic beim Test nach dessen Erkältung mit Stirnhöhlenproblemen wegen Trainingsrückstands noch außen vor. Der FCK ließ kaum FCA-Chancen zu; die größte durch Markus Feulner vereitelte Torwart Marius Müller (52.). Den Foulelfmeter zum 2:1-Endstand schließlich verwandelte der Gefoulte selbst (80.); Michael Schulze hatte Nikola Djurdjic zu Fall gebracht. „Ein verdienter Sieg – wir haben uns gut präsentiert und aggressiv gespielt“, konstatierte FCK-Trainer Runjaic, und die rund 70 mit in die Türkei gereisten Lautern-Fans durften nach zwei Erfolgen in den beiden Tests in Belek – am Donnerstag gab’s ein 1:0 gegen St. Pauli – den Gewinn des Sun-Express-Cups bejubeln – sogar für eine Trophäe war gesorgt. Alexander Ring durfte sie mit der Kapitänsbinde um den Arm entgegennehmen; der 23-Jährige machte nach zweimonatiger Verletzungspause sein zweites Spiel. Und präsentierte sich solide.