Kaiserslautern Lebenshilfe Westpfalz plant Cap-Markt in Kaiserslautern

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Was war, was kommt: Lebenshilfe Westpfalz hat in diesem Jahr viel vor

„Es ist etwas Großes, was da passiert!“ Blickt Rainer Schmiedel, Vorsitzender der Lebenshilfe Westpfalz, auf das vergangene Jahr zurück, hat sich in dem ehrenamtlich geführten Verein vieles positiv verändert. Die Zahl 500 ist für ihn Orientierung: für die Zahl der Vereinsmitglieder, die Zahl der betreuten Menschen mit Beeinträchtigungen, die Zahl der Mitarbeiter der Betriebe der Lebenshilfe und die Zahl der Ehrenamtlichen. Eine starke Entwicklung sieht Schmiedel im Veranstaltungsbereich der Gemeinnützigen Integrationsgesellschaft (iKL) der Lebenshilfe. An Wochenenden sind die Veranstaltungshalle und der Festsaal so gut wie ausgebucht. Unter Mitarbeit von Menschen mit Beeinträchtigungen sei die Gastronomie „Brauhaus“ gut aufgestellt und verzeichne wirtschaftliche Erfolge. Passabel angelassen habe sich die Übernahme des Catering im Kiosk des Neumühlepark. Der Kiosk wurde zuvor von der Firma Knörr betrieben. Drei von sieben Kiosk-Mitarbeitern sind Menschen mit Behinderungen. Die Schwankungen zu Stoßbesuchstagen der Gartenschau müssten noch besser eingeschätzt werden. Seit Oktober 2016 läuft das Projekt „Wohngemeinschaft Nordbahnhof“. Dazu wurde das zuvor privat genutzte Gebäude des ehemaligen Nordbahnhofs umgebaut. In der Wohngemeinschaft leben vier Menschen mit Beeinträchtigungen mit drei Studenten und zwei Frauen, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren, zusammen. „Jeder hat ein Zimmer, gemeinsam werden Wohnraum, Küche und Garten genutzt“, so Schmiedel. Zusätzlich gibt es einen Pflegedienst und eine Person, die mit Leitungsaufgaben betraut ist. „Die Stimmung ist gut, das Miteinander von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geprägt.“ „Was uns bewegt sind Systemsprenger“, verweist Schmiedel auf Menschen mit einem außergewöhnlichen Betreuungsaufwand. Es seien zwar nur wenige Personen davon betroffen. In der Regel Menschen mit einer besonderen Form des Autismus. Sie individuell aufzufangen und ihnen entsprechende Hilfsangebote zu machen, sei schwierig, weil die Betroffenen sich nur unzureichend mitteilen könnten. Am Herzen liege der Lebenshilfe die Förderung der Selbstvertretung von Bewohnern in eigenen Wohnstätten. „Wir wollen den Menschen helfen, aus ihrer Passivität rauszukommen und über Vertretungen von Bewohnern ihren eigenen Bedarf formulieren lassen.“ Mit einem neuen Projekt wird die Lebenshilfe 2017 in der Pariser Straße aufwarten. Dazu soll in Höhe des Bahnheims stadtauswärts eine Freie Tankstelle mit einem angeschlossenen CAP-Markt nach dem Konzept von Integrationsbetrieben entstehen. Der Einkaufsmarkt soll auf einer Verkaufsfläche bis zu 800 Quadratmetern ein Vollsortiment bieten. „Die Bauplanung liegt in den letzten Zügen“, signalisiert Schmiedel die Fertigstellung für Ende dieses, Anfang nächsten Jahres. Weiter ist ein neues Wohnprojekt in Planung. In Nähe des Spitzbunkers im Bereich Bahnheim soll mittelfristig eine Wohnstätte für Menschen mit Beeinträchtigungen entstehen. Gedacht ist an ein generationenübergreifendes Wohnen mit etwa hundert Wohneinheiten, eventuell mit einem öffentlichen Café als einem Ort der Begegnung. Weiter denke die Lebenshilfe darüber nach, den Verkaufsservice in der Gartenschau um einen Online-Handel zu erweitern. Die Resonanz auf die Legoausstellung sei so groß gewesen, dass es naheliege, Legosteine auch online zu verkaufen. Fortgeführt werden sollen 2017 Überlegungen mit der Stadt, dem Land und der Hochschule, die ursprünglichen Parkplätze der Gartenschau auf dem Platz zwischen Lauterstraße und Burgstraße auf das Areal im Anschluss an das Gebäude der Hochschule in der Forellenstraße zu verlegen. Hintergrund sind Pläne der Stadt, das Gelände zwischen Meuth- und Mühlstraße weiterzuentwickeln. „Warum auf dem Gelände entlang der Forellenstraße kein Parkdeck errichten, das auch von der Hochschule genutzt werden kann?“, spricht Schmiedel von einer Win-win-Situation. | jsw

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