Sport Jenssens Tor dämmt die Unruhe ein

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München. 1:1 verloren? Als Erfolg wertete den Patt bei 1860 München in Reihen des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern niemand, bestenfalls als Silberstreif in trister Zeit.

Als Daniel Halfar in der Allianz-Arena durch die blickdichte Tür nach draußen in die Interviewzone trat, gab es ein großes, freudiges Hallo. Die meisten der Münchener Journalisten kennen den 27-jährigen Mittelfeldspieler noch aus der Zeit bei den „Löwen“, deren Dress er zwischen 2010 und 2013 getragen hat. Und, wer weiß: Womöglich hätten sie ihn zu dieser Saison wieder in München begrüßen dürfen. Doch Gerhard Poschner, der ehemalige Sportdirektor von 1860, nahm zu spät Kontakt auf, einen Tag, bevor Halfar seinen Vertrag in der Pfalz unterzeichnete. Halfar stand im Wort, zu verhandeln verbot sich. Ob der TSV von 1860 mit Halfar besser dastünde als auf dem vorletzten Rang der Tabelle, ist eine hypothetische Frage. De facto durchlebt er auch mit dem auf Platz zehn postierten FCK schwere Zeiten. Der Teilerfolg am Samstag reichte nicht aus, um das erregte Umfeld zu besänftigen. „Ob es nun etwas ruhiger wird? Vielleicht ein bisschen“, sagte Halfar, „bei einer Niederlage wäre es zumindest deutlich unruhiger geworden.“ Der Anhang des FCK skandierte nach 27 Minuten erstmals „Wir wollen euch kämpfen sehen“. Immer wieder gab es Pfiffe und nach der Partie unüberhörbar fiese Worte am Zaun der Kurve. Klubchef Stefan Kuntz sagte dazu gestern: „Ich war nicht in der Nähe, ich habe das nicht gehört, und ich glaube nicht, dass es das Gros der Stimmung widerspiegelt. Fakt ist, dass wir während der Woche eine Aussprache hatten mit Fanvertretern, dem Mannschaftsrat und dem Trainerteam. Das war emotional, aber von Anstand und Respekt getragen.“ Halfar sagte: „Sie können ja pfeifen bei den Fehlern, die wir machen, aber das Kämpfen kann man uns nicht absprechen. Wobei: Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich selbst Fan wäre.“ Halfar mahnt zur Besonnenheit („Es ist trotz allem noch früh in der Saison“), er erkannte eine positive Tendenz im Vergleich zu den davor verlorenen Partien beim 1. FC Heidenheim und gegen den SC Freiburg: „Wir haben uns zurückgekämpft, waren mutiger, haben den Ball besser laufen lassen. Das war alles ein kleines Stück besser als zuletzt.“ Bemerkenswert agierte nach seiner Hereinnahme Lukas Görtler. Der 21-Jährige belebte das Lauterer Spiel mit Tempo, Mut und Gelöstheit. Beinahe wäre er gar zum Torschützen geworden: In der 79. Minute, Robert Pich hatte ihm einen Pass in den Strafraum serviert, trickste er zwei Löwen-Verteidiger aus, scheiterte aber an Torhüter Vitus Eicher, der die Gefahr gegen den nachsetzenden Ruben Jenssen endgültig bereinigte. In der 59. Minute hatte Eicher uninspirierter gewirkt, als Jenssen aus der Distanz den 0:1-Rückstand von Milos Degenek aus der 15. Minute egalisierte; unhaltbar schien der Ball nicht zu sein. Görtler jedenfalls säte Spielfreude auf dem Rasen und erntete Lob von Trainer Kosta Runjaic: „Er hat mir richtig gut gefallen. Er hat Schwung gebracht, Leidenschaft gezeigt, Einsatz.“ In die gleiche Kerbe hieb Stefan Kuntz, ohne ausschweifend Komplimente zu formulieren: „Die offensiven Einwechslungen haben uns gut getan.“ Görtler und der andere Joker, Maurice Deville, brauchen Zeit. Doch Zeit ist in der Lage des FCK ein knappes Gut. Kosta Runjaic wirkt dennoch gelassen: „Wir haben Ruhe, ich habe Ruhe. Wir müssen alles andere ausblenden und uns auf den nächsten Gegner fokussieren.“ Der heißt 1. FC Nürnberg. Die Franken haben ähnliche Ambitionen. Und einen Punkt mehr.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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