Sport Himmel und Hölle in Heidenheim

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Heidenheim. Die Botschaft kam aus dem Himmel. „Auf geht’s, Jungs“, stand da in schwarzen Lettern auf dem weißen Spruchband, das ein Flugzeug in Kreisen über das Stadion in Heidenheim zog. Klar, dass die Himmelsbotschaft nicht den Roten Teufeln galt, sondern dem ortsansässigen FC, der sie verstand, sofort umsetzte, seine Gäste mit 3:0 durchs Fegefeuer jagte und mit leeren Händen nach Hause schickte.

Dabei waren die mit den besten Vorsätzen angereist, hatten versucht, auf dem Boden zu bleiben, Gras zu fressen, sich durchzuackern. Doch sie waren nach dem kurzen Höhenflug aus dem 3:0-Sieg gegen Dynamo Dresden schnell wieder unten und fanden sich kurz nach Anpfiff in einem Albtraum wieder, den sie in der Saison schon zu oft erlebt hatten. Grausige Gegentore kommen darin vor und vergebene Chancen. Bard Finne vom 1. FC Heidenheim spielte diesmal die Hauptrolle, er zog ab, FCK-Keeper Julian Pollersbeck machte sich lang und länger – der Ball schlug trotzdem rechts unten im Netz ein. „Was wir uns vorgenommen haben, ist nach zwei Minuten hinfällig geworden“, versuchte Marcel Gaus in Worte zu fassen, was er wieder einmal erlebt hatte. Der Kapitän ahnte, wie es weitergehen würde: „Heidenheim geht in Führung, und die sind abgezockt genug, stehen tief, können ihr Spiel durchziehen.“ Der FCK hatte trotzdem seine Chancen, wie so oft. Gaus kombinierte sich mit Hilfe von Lukas Görtler und Zoltan Stieber nach vorn – und scheiterte an Torwart Kevin Müller (9.), der wenig später Jacques Zoua das Spielgerät vom Fuß nahm, als der allein auf ihn zulief (18.). „Wir haben am Anfang ein paar gute Möglichkeiten gehabt – wie fast in jedem Spiel. Aber der Abschluss hat immer gefehlt. Und dann fiel das erste Gegentor sehr schnell“, trauerte Zoltan Stieber. Während Kapitän Gaus sich vor die Mannschaft stellte: „Man kann uns nicht vorwerfen, dass wir nicht wollten, wir können aber mit Sicherheit nicht zufrieden sein. Jacques hat die Chance zum 1:1. Das sollten wir machen. Nach dem 2:0 haben wir mit großer Charakterstärke weitergekämpft, haben viel Druck erzeugt. Am Ende steht es 3:0, und wir haben nichts Zählbares.“ Innenverteidiger Vucur analysierte trocken: „Beim 1:0 sind wir auf der rechten Seite offen, blocken den Schuss noch ab, der Ball fällt Bard Finne vor die Füße.“ Das 2:0 fiel nach einem Freistoß kurz vor der Mittellinie. Marc Schnatterer schickte den Ball mit viel Zug in den Sechzehner, Timo Beermann stieg hoch zum Kopfball. „Eine Standardsituation ist immer gefährlich. Da haben die auch gute Schützen“, urteilte Vucur. Dass am Ende auf der einen Seite eine Drei und auf der anderen eine Null stand, war wegen der Bemühungen, die noch folgten, nicht wirklich gerecht. Drei Eckbälle hatte sich Heidenheim erarbeitet, neun der FCK, dessen Fans das Team bis zum Schluss zu unterstützen versuchten. Doch der Albtraum von Heidenheim ging weiter. Philipp Mwene schickte den Ball zu Alexander Ring, der ihn mit dem Kopf an den Innenpfosten donnerte, doch die Kugel sprang heraus (50.). Für FCH-Trainer Frank Schmidt ein Schreckmoment. „Es war wichtig, dass der Ball an den Pfosten geht und nicht rein“, gab er erleichtert zu. Gaus lobte sein Team, das in der Halbzeitpause und auch nach dem 2:0 und 3:0 an sich geglaubt habe. Doch die Ernte haben die mit dem Flugzeug eingefahren. „Vier Möglichkeiten, drei Tore, das ärgert mich am meisten“, analysierte FCK-Trainer Tayfun Korkut trocken. „Keine Ahnung, was da passiert ist“, sagte Stieber. 3:0 gewonnen, 0:3 verloren, ganz oben, dann wieder ganz unten: „So ist das in der englischen Woche. Es geht schnell wieder in die andere Richtung“, weiß Gaus. Sein Spruch fürs nächste Flugzeug: „Wir müssen als Mannschaft zusammenhalten.“

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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