Kreis Kaiserslautern Fusion soll für frischen Wind sorgen

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Die Kreisverbände Kusel und Kaiserslautern der Arbeiterwohlfahrt (Awo) rücken zusammen. Seit Längerem führen die Verbände Gespräche über eine Fusion, zu der es im nächsten Jahr kommen könnte. Hintergrund für die Annäherung sind rückläufige Mitglieder- und Helferzahlen.

Der Kuseler Kreisvorsitzender Fritz Emrich aus Konken sagt, er sei guter Dinge, dass man sich in den noch ausstehenden Gesprächen einigen werde und die Fusion im ersten Halbjahr 2017 zustande komme – vorausgesetzt, die zuständigen Gremien befürworten das Zusammengehen, von dem er sich frischen Wind verspricht. Derzeit haben die Ortsvereine im Kuseler Kreisverband Emrich zufolge noch rund 200 Mitglieder in zumeist hohem Alter. Bis vor kurzem zählte der Kreisverband noch vier Ortsvereine: Altenglan, Kusel, Lauterecken und Rammelsbach. Im Juli beschloss der Awo-Verein Kusel, der noch rund 45 Mitglieder umfasste, seine Auflösung. Vor Kusel hatten sich bereits die Ortsvereine Etschberg und Konken aufgelöst. Bernhard Hirsch vom Kreisverband Kaiserslautern sieht die Fusionspläne positiv. Der Zusammenschluss könnte Kräfte bündeln und zu langfristig stabilen Strukturen führen, sagt der SPD-Kommunalpolitiker aus Bruchmühlbach-Miesau. Im Landkreis Kaiserslautern hat die Awo fünf Ortsvereine – Enkenbach-Alsenborn, Bruchmühlbach, Hochspeyer, Landstuhl und Steinwenden – mit rund 230 Mitgliedern. Als Erfolgsgeschichte nennt Hirsch den Bürgerbus in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt. Seit September 2014 bietet die Awo damit einen kostenlosen Fahrservice an zwei Wochentagen und trägt damit in der Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau zur Mobilität der „Generation 60 plus“ bei. Erst kürzlich wurde ein neuer Bus angeschafft (wir berichteten) Andere Aktivitäten sind eine Kleiderkammer sowie ein Hallen-Fußballturnier für Freizeitmannschaften. Überdies engagiert sich der Awo-Ortsverein beim Ferienprogramm der Verbandsgemeinde, bietet wöchentlich einen Seniorennachmittag und macht beim Weihnachtsmarkt mit. Dritter im Bunde bei dem Zusammenschluss könnte der Stadtverband Kaiserslautern der Awo sein. Es fehle an Nachwuchs und Freiwilligen, sagt dessen Vorsitzender Klaus Hochwärter. Senioren- und Jugendtreffs, Schuldnerberatung sowie Tagesausflüge sind Angebote des Stadtverbandes, der etwa 200 Mitglieder hat. In Kaiserslautern verfügt die Awo zudem über das Seniorenhaus „Alex Müller“. Nicht von den Fusionsbestrebungen betroffen sind den Angaben zufolge die eigenständigen Betreuungsvereine unter dem Dach der Arbeiterwohlfahrt. Diese Stellen, die Ansprechpartner für Fragen zum Betreuungsrecht sowie Patientenverfügungen und Vollmachten sind, gibt es in Kusel, Landstuhl und Kaiserslautern. Im Bezirksverband Pfalz der Arbeiterwohlfahrt, der fürs vergangene Jahr ein Mitgliederplus von rund drei Prozent auf 3400 verzeichnet, gab es bereits 2015 eine Fusion. Damals schlossen sich Bad Dürkheim und Neustadt zum Kreisverband Rhein-Haardt zusammen. |rac

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