Sport FCK versucht Standardschwäche auszumerzen
DÜSSELDORF. Standards – in einer Saison mit vielen Problemen eine Kardinalschwäche beim 1. FC Kaiserslautern. Beim glücklichen 1:1 (0:0) am Freitagabend im Zweitligaspiel bei Fortuna Düsseldorf traf der Lauterer Joker Robert Glatzel nach einer Ecke von Sebastian Kerk (54.).
Zufall oder nicht? Im Abschlusstraining waren Standards das große Thema. Unter der energischen Anleitung von Co-Trainer Frank Heinemann und bei feinsinnigen Anweisungen von Cheftrainer Norbert Meier servierten Kerk und Daniel Halfar hoch konzentriert Ecke um Ecke. „Das hat mir gefallen. Wir wussten, dass wir da was tun müssen“, kommentierte Uwe Stöver. Der Sportdirektor hatte in der Hinrundenanalyse mit Meier-Vorgänger Tayfun Korkut das Defizit bei der Ausbeute nach Eckbällen und Freistößen moniert und Handlungsbedarf ausgemacht. Mit Zoltan Stieber gibt’s einen dritten Spezialisten dafür, der aber auch am Freitag (18.30 Uhr) gegen Sandhausen wohl noch nicht dabei sein kann. Nach einer Darmerkrankung hat der Kreativmann erst wieder mit der Laufarbeit begonnen. „Fortuna hat mehr vom Spiel gehabt. Aber das Gegentor nach so einem abgefälschten Ball, das war ein Osterei – ärgerlich“, sagte Kerk, der mit Biss und Courage Akzente setzte. Der 22-Jährige schwimmt sich nach langer Zwangspause frei und nähert sich dem Niveau, mit dem er dem FCK weiterhelfen kann. Der schnelle Kerk bewies auch eine klare Sicht der Dinge und gestand: „Unsere Konter haben wir nicht gut ausgespielt.“ Durch den Ausfall von Robin Koch kehrte Tim Heubach in die Startelf zurück. Gewohnt engagiert tat der 28-Jährige Dienst, sein Vertrag endet nach drei Jahren am 30. Juni. Es war spürbar, dass dem Blondschopf angesichts seiner kargen Einsatzzeit Selbstbewusstsein und Sicherheit fehlen. Er arbeitete sich ins Spiel, hatte aber auch Glück, dass er mit einem Querschläger in der 81. Minute den Pfosten und nicht ins eigene Tor traf. „Fortuna hat ein druckvolles Spiel gezeigt, wir haben manche gefährliche Phase gut überstanden. Letztendlich haben wir wenigstens einen Punkt mitgenommen. Den haben wir uns am Ende mit einer guten kämpferischen Leistung gesichert. Wenn der Ball von Robert Glatzel reingeht, wäre das natürlich ein richtig toller Sieg gewesen“, bilanzierte Heubach. Er dürfte auch am Freitag gegen den SV Sandhausen die Chance haben, weitere Argumente für eine Vertragsverlängerung zu liefern. Denn Koch wird wohl weiter wegen seiner Oberschenkelblessur fehlen, mutmaßte Stöver gestern. Mit Ewertons Einsatz rechnet er. In Düsseldorf schied der Brasilianer, auch gegen die Fortuna der große Rückhalt vor dem guten Torhüter Pollersbeck, nach 81 Minuten mit einer Rückenverletzung aus. Robert Glatzel konnte vier Minuten vor dem Ende zum Mann des Abends werden, den Spielverlauf auf den Kopf stellen – Kaan Ayhan aber holte seinen Schuss noch von der Torlinie. „Ich hab’ bewusst verzögert, wusste, dass der Torwart ja irgendwann reagieren muss. Ich wollte den Ball genau so lupfen. Solche Szenen eins gegen eins trainiert man ja als Stürmer. Aber dass der Abwehrspieler noch drankommt und klärt, das war Pech“, meinte der Lauterer Joker. Bei der Hausaufgabe gegen Sandhausen dürfte auch Jacques Zoua in den Kader zurückkehren. Nach dem Gewinn des Afrika-Cups mit Kamerun soll er helfen, die Sturm- und Torflaute auf dem Betzenberg zu besiegen. Am Freitag erwies sich Osayamen Osawe auf Rechtsaußen als Fehlbesetzung, Kacper Przybylko wirkte uninspiriert und schwerfällig. „Kacper hat ein Dreivierteljahr keinen Fußball gespielt. Das merkt man auch bei Kerk und Daniel Halfar. Sie brauchen Spiele“, erklärte Uwe Stöver.