Donnersbergkreis Erneuter Brand in Zoar-Wohngruppe

91-51383377.jpg

Nur knapp drei Wochen nach dem Brand mit tödlichem Ausgang „Am Pfingstborn“ ist am späten Sonntagabend erneut ein Feuer in einer Wohngruppe des Evangelischen Diakoniewerkes Zoar in Rockenhausen ausgebrochen. Glücklicherweise konnten dieses Mal alle acht Bewohner das Gebäude „Im Wörth“ unverletzt verlassen. Sie sind noch am selben Abend in anderen Zoar-Einrichtungen untergebracht worden. Die Brandursache ist noch unklar, Brandstiftung und einen technischen Defekt schließt die Polizei jedoch aus. An dem Mehrfamilienhaus ist ein Sachschaden von rund 50.000 Euro entstanden.

Die Polizei ermittelt nun, wie es zu dem Brand gekommen ist. Fest steht, dass die Flammen im Kellergeschoss ihren Ursprung hatten. Die Bewohner sind durch den Feuermelder alarmiert worden, teilt die Polizei mit. Die Rockenhausener Stützpunktwehr hat das Feuer schnell löschen können. Es ist praktisch ausgeschlossen, dass die beiden Brände bei Zoar binnen drei Wochen in einem Zusammenhang stehen. Wie mehrfach berichtet, war das Feuer in der Straße „Am Pfingstborn“ in Rockenhausen in der Nacht auf 1. Juli im Untergeschoss des Gebäudes in der Wohneinheit eines 32-jährigen Bewohners ausgebrochen. Der Mann ist sechs Tage später in einer Klinik seinen schweren Verletzungen erlegen. Drei weitere Personen waren mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht worden, hatten dieses aber relativ schnell wieder verlassen können. Sie sind wie die weiteren sieben Bewohner auf eigenen Wunsch gemeinsam in einer weiteren Wohngruppe des Diakoniewerkes untergebracht worden. Keiner von ihnen war nun bei dem neuerlichen Brand dabei. Der genau Hergang des ersten Feuers hatte sich nicht mehr rekonstruieren lassen. Die Polizei geht jedoch davon aus, dass dieses durch „unsachgemäßen Umgang mit offenem Feuer“ verursacht worden ist und somit in den Bereich der fahrlässigen Brandstiftung fällt. Gleiches ist wahrscheinlich auch bei dem neuerlichen Brand „Im Wörth“ der Fall, da die Polizei vorsätzliche Brandstiftung und einen technischen Defekt ausschließt. Eine Zoar-Sprecherin sagte gestern, dass das Feuer in einem Aufenthaltsraum im Untergeschoss des Hauses ausgebrochen ist. Wie bei dem Brand vor drei Wochen wurde die Nachtbereitschaft von Zoar beim Auslösen der Brandmelder sofort alarmiert und war binnen weniger Minuten vor Ort. Gleiches gelte für die Feuerwehr, deren Gerätehaus ohnehin nur wenige Meter vom Brandort entfernt liegt. So hätten die Schäden auf das Zimmer im Untergeschoss beschränkt werden können. Eine grundlegende Renovierung sei daher nicht notwendig: Der Raum müsse lediglich gereinigt, neu möbliert und gestrichen werden. Vermutlich bereits Ende nächster Woche könnten die Bewohner in das Gebäude zurückkehren. Umfangreicher seien dagegen die Sanierungsarbeiten „Am Pfingstborn“: Hier werde es voraussichtlich bis Herbst dauern, ehe das Haus wieder bezogen werden kann, so die Zoar-Sprecherin. In den Wohngruppen von Zoar leben behinderte Menschen selbstständig, werden aber von Mitarbeitern des Diakoniewerkes betreut. (kra)

x