Kaiserslautern Die Amerikaner bekommen Zuwachs

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Das US-Militär in Kaiserslautern wird aufgestockt. Die letzte Dienststelle in Pirmasens, das medizinische Versorgungsdepot, soll 2017 nach Kaiserslautern umziehen. Allerdings soll dabei Personal wegfallen.

Rund 360 Menschen, davon knapp 300 deutsche Beschäftigte, arbeiten derzeit auf der sogenannten Husterhöhe in Pirmasens im medizinischen Versorgungsdepot. „US Army Medical Material Center Europe“ heißt es auf Englisch, abgekürzt USAMMCE. Auf einer Fläche von 31 Hektar stehen in Pirmasens 17 Lager- und Warenhäuser, aus denen US-Hospitals, Botschaften und Feldlazarette sowie medizinische Einheiten des US-Militärs weltweit mit medizinischen Gütern versorgt werden. „Die Husterhöhe wird geschlossen und die Dienststelle nach Kaiserslautern verlegt“, sagt Andreas Rogel, der Vorsitzende des Hauptpersonalrates der amerikanischen Landstreitkräfte. Die Dienststelle aus Pirmasens soll in Kaiserslautern auf dem Gelände untergebracht werden, auf dem schon das TLSC-E sitzt, das Theater Logistics Support Center Europe, also die Instandhaltung des beweglichen Gerätes des amerikanischen Heeres. Laut Rogel sind bereits schon Gebäude ausgesucht worden, in die die Dienststelle umziehen soll. „Dort stehen Gebäude leer, die im Moment auch schon für die Renovierung vorbereitet werden“, so Rogel. Mit Schließung am alten Standort und Umzug werde die Dienststelle wohl auch verkleinert, vermutet Rogel. „Wir gehen davon aus, dass etwa ein Drittel weniger an Personal nach dem Umzug in Kaiserslautern arbeiten wird.“ Dazu gebe es zwar keine offizielle Verlautbarung, Rogel bezieht sich bei seiner Einschätzung aber auf Verlegungen von Einheiten in der Vergangenheit. „Das sind Erfahrungswerte. Es wäre Science Fiction zu glauben, dass bei einem verminderten Bedarf das Personal nach einem Umzug gleich bleibt.“ Auf eine entsprechende Anfrage der RHEINPFALZ bei der Pressestelle der US Army Garnison Rheinland-Pfalz, ob Angestellte ihre Arbeit verlieren oder ob sie an einen anderen Standort wechseln können, lautet die Antwort: „Die Angestellten haben die Möglichkeit, mit der Einheit nach Kaiserslautern zu wechseln.“ Andreas Rogel hält indes den avisierten Termin für den Umzug, das Jahr 2017, für unrealistisch. „Ich glaube nicht, dass das Datum eingehalten werden kann. Dafür passiert im Moment zu wenig“, sagt Rogel. Unterdessen laufen bei TLSC die Vorbereitungen für den bereits im vergangenen Jahr angekündigten Abbau von Stellen bei den Zivilbeschäftigten. Laut Rogel sind dabei in Kaiserslautern rund 250 Arbeitnehmer betroffen. Daran habe sich nichts geändert. „Die Kündigungen gehen im Moment ihren personalrechtlichen Gang“, so Rogel. Details konnte er nicht nennen. Beim TLSC-E arbeiteten Mitte 2013 rund 1300 deutsche Zivilbeschäftigte. In der Pfalz hat das US-Militär rund 6000 Zivilbeschäftigte, die meisten davon in der Westpfalz. Bundesweit arbeiten bei den ausländischen Streitkräften rund 17.000 Menschen, die keine Angehörige des Militärs sind. Mit dem Umzug des medizinischen Versorgungsdepots aus Pirmasens ginge eine Ära in der Schuhstadt zu Ende. Seit den 1960er Jahren bis in die 1980er Jahre waren in Pirmasens bis zu 3500 US-Soldaten stationiert, dazu amerikanische und deutsche Zivilangestellte, deren Zahlen in die Tausende ging. (bld/pt)

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