Sport Der FCK schlägt sich selbst

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HEIDENHEIM. Das war stümperhaft und völlig unnötig: Durch drei dilettantische Fehler verspielte der 1. FC Kaiserslautern am 5. Spieltag der Zweiten Fußball-Bundesliga seine Pausenführung und verlor beim 1. FC Heidenheim 1:3 (1:0).

Die erste Chance nutzte der FCK zur Führung: Jean Zimmer und Daniel Halfar initiierten den Angriff am rechten Flügel, dann ein langer Ball von Markus Karl, Kacper Przybylko war per Kopf da – 0:1 (20. Minute). Es blieb bis zur 45. Minute die einzige Möglichkeit der Lauterer, dann war wieder der fleißige Przybylko da, feuerte den Ball aus 16 Metern ab, aber Sebastian Heidinger verhinderte Flurschaden. Es war ein Abnutzungskampf zwischen den Strafräumen. Auffällig schon früh die kleinen Schnitzer von Stipe Vucur. Seine Schlamperei bescherte dem FCH den ersten Eckball (23.). Als Marc Schnatterer Vucur mit einem simplen Trick ins Leere laufen ließ, kam Andreas Voglsammer zum Abschluss, aber Marius Müller parierte (35.). Brenzlig wurde es auch, als Zimmer Arne Feick zu viel Raum ließ. Dessen Flanke geriet zum Schuss, Tim Heubach rettete im Flug (25.). In der 30. Minute war der FCK im Glück: Andreas Voglsammer tankte sich an Heubach vorbei, der rettete mit langem Bein, traf aber den Heidenheimer – da hätte Schiedsrichter Benjamin Brand auf Notbremse und Rot entscheiden müssen. Gleich nach dem Seitenwechsel spielte der FCK richtig gut Fußball. Nach einem öffnenden Halfar-Pass bediente Przybylko Zimmer, dessen Schuss Smail Morabit erst hinter der Torlinie wegzuschlagen vermochte (48.). Es gibt eben keine Torlinientechnik im Bundesliga-Unterhaus. Eine Minute später eroberte Alexander Ring den Ball, Chris Löwes klasse Flanke leitete Halfar weiter, aber Przybylko vergab. Das hätte wieder ein Tor sein müssen. Wieder zwei Minuten später kam Löwe erneut über links, Ruben Jenssen flog heran, verpasste knapp. Das sollte sich rächen! „Wir müssen 3:0 führen und dann amateurhafte Fehler“, haderte Halfar. „Wir spielen bis zur 50. Minute fast überragend, müssen 3:0, 4:0 führen, und dann laden wir Heidenheim zum Siegen ein“, sagte FCK-Kapitän Chris Löwe verärgert. Marius Müller, der 22 Jahre alte Torhüter, der in den ersten vier Spielen und im Pokal so herausragend gehalten hatte, patzte spielentscheidend. Der Torwart versuchte nach einer Rückgabe Stipe Vucurs erneut auf den Abwehrspieler zu spielen, heraus kam ein schlimmer Fehlpass. Morabit nahm die Einladung zum 1:1-Ausgleich an (58.). Mehr als ein halbes Eigentor. „Ich weiß nicht, was mich da reitet, ihm den Ball genau in die Füße zu spielen“, sagte Müller, als seine Tränen trocken waren, „das war keine Sache der Konzentration. So einen Fehler habe ich noch nie vorher gemacht, und den werde ich auch nicht mehr machen.“ Vier Minuten später der nächste schwere Patzer eines Lauterers: Antonio Colak, als zweite Spitze ein Ausfall, leistet sich bei seinem Startelf-Debüt einen Fehlpass, Heidinger startete durch, und Marc Schnatterer donnerte den Ball gekonnt zum 2:1 ins Netz. Es kam noch schlimmer: Maurice Deville ließ die große Chance zum 2:2 aus (81.), dann schlug sich der FCK endgültig selbst: Ein langer Ball von Mathias Wittek, Müller kam aus seinem Tor, kollidierte an der Sechzehnmeterkante mit Vucur, und Robert Leipertz setzte einen Heber zum 3:1 in die Maschen (86.). „Ich bin im Vollsprint, ich höre Marius’ Rufe nicht – in diesem lauten, engen Stadion“, bekannte Vucur später. Der Torwart hatte gerufen, der Verteidiger solle in dieser Szene wegbleiben. Das Spiel wird für den FCK teure Folgen haben: Vor dem Anpfiff und in der Pause ist Pyrotechnik im FCK-Block gezündet worden.


So spielten sie 1. FC Heidenheim: Zimmermann - Heidinger, Wittek, Kraus, Feick - Leipertz (90. Göhlert), Griesbeck, Theuerkauf, Schnatterer - Morabit (90.+2 Reinhardt), Voglsammer (72. Halloran) 1. FC Kaiserslautern: Müller - Zimmer, Vucur, Heubach, Löwe - Halfar, Karl (82. Thommy), Ring, Jenssen (70. Fomitschow) – Colak (66. Deville), Przybylko Tore: 0:1 Przybylko (20.), 1:1 Morabit (58.), 2:1 Schnatterer (62.), 3:1 Leipertz (86.) Gelbe Karten: Jenssen (2), Deville Beste Spieler: Morabit, Wittek, Feick - Halfar Zuschauer: 14.553 Schiedsrichter: Brand (Bamberg).

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An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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