Kreis Kaiserslautern Grenzgänger auf alten Spuren

Politikern und Neubürgern die „Gemarkungsgrenzen einpritschen“ – so lautete die Einladung der Ortsgemeinde zum 23. Gemarkungsrundgang am Sonntagvormittag. Startpunkt war das Dorfgemeinschaftshaus. Knapp 50 Teilnehmer hatten sich bei schönstem Frühsommerwetter zu einer heiter-informativen Wanderung eingefunden.

68 Neubürger verzeichnet Neuhemsbach seit Mai 2016. Stolz präsentiert Ortsbürgermeister Armin Obenauer (CDU) bei seiner Begrüßungsansprache diese Zahl. Miriam und Markus Anspach sind mit der zweijährigen Matilda aus Kaiserslautern nach Neuhemsbach gezogen. „Wir fühlen uns hier richtig wohl“, sind sie sich sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Auch Yasemin und Josef Aulila mit ihren beiden Kindern sind zufriedene Neubürger am Schloßberg. Er arbeitet in der Schweiz, sie hat Familie in Siegen. Was lag da näher, als sich „in der Mitte niederzulassen“? Vertreter der Vereine, Kirchen und Gruppen stellen sich und ihr Angebot den Neubürgern vor. Und damit gleich von Anfang an klar ist, wo es in Neuhemsbach lang geht, bekommt Landrat Paul Junker (CDU) bereits am Dorfbrunnen in der Ortsmitte die ersten knackigen Schläge von Pritschenmeister Berthold Maier verpasst. Über den Geisberg hinauf wandert die Gruppe vorbei am Wasserwerk-Hochbehälter. Obenauer erklärt, aus welchen Brunnen sich die Ortsgemeinde an Wasser speist. Sogar die Lehr- und Versuchsanstalt Neumühle bei Münchweiler wird von Neuhemsbach aus mit Wasser versorgt. 341 Meter hoch liegt ein paar hundert Meter weiter der „Mount Albert“. Ein liebevoll dekorierter Steinhaufen schmückt die Weggabelung am Krückelmausberg. Albert Kron präsentiert das „Ergebnis von 13 Jahren“. Gesundheitliche Probleme brachten ihn damals zu mehr Bewegung in der Natur. Jedes Mal, wenn er die Weggabelung passierte, legte er einen Stein auf den langsam wachsenden Haufen. „Jeder kann heute einen Stein dazu legen“, fordert er die Wanderer auf, den Berg zum Wachsen zu bringen. Obenauer, der die Gruppe sportlich auf einem Fahrrad begleitet, wird nicht müde an zahlreichen, markanten Punkten auf Geschichte und Geschichtchen hinzuweisen: Das beliebte Rasentraktorrennen, der stillgelegte Steinbruch, der als Veranstaltungsort gemietet werden kann – und natürlich, mit einem Augenzwinkern, die wohl historisch gewachsene Rivalität mit den Alsenbornern, deren Gemarkung direkt an Neuhemsbach grenzt. Gut gelaunt und beschwingt erzählt er manche Anekdote. Damit die Neuhemsbacher und Alsenborner „ihren Frieden miteinander machen“ konnten und können, empfängt der Alsenborner Ortsbürgermeister Jürgen Wenzel (CDU) die Wanderer am Billesweiher mit dem traditionellen „Grenzwässerle“. Dieses „Friedensangebot“ wird dankbar angenommen. Natürlich folgt auch an dieser Grenzstation erneutes Einpritschen. Bei einer Zwischenrast an zwei Stationen der ersten kulinarischen Bierwanderung in der Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn stärken sich die Teilnehmer mit Bierspezialitäten und Gegrilltem.

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