Speyer Trauercafé: Stadt prüft Standorte

Standortmöglichkeit: Toilettenhaus auf dem Friedhof.
Standortmöglichkeit: Toilettenhaus auf dem Friedhof.

Trauercafés können ein Ort der Begegnung sein, um etwa nach Trauerfeiern zusammenzukommen. Die SPD hat das Thema für den Speyerer Friedhof am alten Postweg aufgegriffen. Mehrere Standorte sind im Gespräch.

Der SPD-Vorstoß, die Verwaltung solle prüfen, wo ein solches Trauercafé errichtet werden könne, erhielt im Stadtrat bei drei Gegenstimmen von AfD, Wählergruppe Schneider und Uwe Kübitz (fraktionslos) eine große Mehrheit. „Die Trauerkultur hat sich geändert“, sagte Stadtrat Walter Feiniler (SPD). Immer wieder werde man von Bürgern angesprochen, die sich in Friedhofsnähe einen Ort wünschen, „an dem man sich zu einem Kaffee treffen kann“, heißt es in dem SPD-Prüfantrag. „Das würde dem Friedhof als großem grünen Park in der Stadt guttun“, so Feiniler.

Bereits 2021 hatte die SPD einen ähnlichen Antrag gestellt und angeregt, das „Brotzeitstübchen“ in Friedshofsnähe zum Trauercafé umzugestalten. Auf diese Möglichkeit habe man schon länger hingewiesen, ergänzte Holger Grimm (CDU). Es stelle sich die Frage, warum vonseiten der Stadt „der Kontakt zum Pächter noch nicht gesucht wurde und warum noch kein Konzept zum Ausbau dieser Immobilie zum Trauercafé erarbeitet wurde“. Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD) entgegnete: „Es sollte auf jeden Fall Kontakt zum Pächter aufgenommen werden.“ Doch lediglich das Grundstück und nicht das Gebäude sei im Eigentum der Stadt. „Vielleicht spricht man vonseiten der Stadt nochmals mit dem Betreiber, ob man das so wandeln kann, dass es eher angenommen wird und einen passenderen Rahmen hat“, wandte Benjamin Haupt (AfD) ein.

Kooperation mit Hotel am Wartturm?

Die Linke hielt den Ort als Trauercafé für ungeeignet: „Dieses Kiosk, wie es im Moment geführt wird, hat durchaus eine gesamtgesellschaftliche Bedeutung“, sagte Fraktionsvorsitzender Aurel Popescu. Es gebe Menschen, die dort regelmäßig einkehrten und ihre sozialen Kontakte pflegten. Räumliche Nähe zum Friedhof sei für ein Trauercafé jedoch „sehr geboten“.

Nicht weit vom Friedhof liegt das Hotel am Wartturm. Feiniliers Vorschlag: Am Eingang zur Landwehrstraße gebe es ein Toilettenhaus, das oft defekt sei. „Vielleicht könnte man dort etwas machen in Verbindung mit dem Wartturm-Café“. Betreiber Christian Heck „liegt sehr daran, hier einbezogen zu werden“, ergänzte Rosemarie Keller-Mehlem (UfS). Sarah Mang-Schäfer (SWG) fügte hinzu, es sei Aufgabe der Wirtschaftsförderung, dabei zu unterstützen, dass existierende Gastronomie besser angenommen werde oder sich neue ansiedele.

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