Kaiserslautern STADTLEBEN: Meister des Helikopters

Seit zehn Jahren hat er es probiert. Mal hat er einen zweiten, mal einen dritten Platz mit nach Hause gebracht. Dieses Mal hat es geklappt: Martin Eigner ist neuer Deutscher Meister im Hubschrauberfliegen. Zusammen mit seinem Co-Piloten Thorsten Strohmaier hat der Professor des Lehrstuhls Virtuelle Produktentwicklung an der Technischen Universität beim Helikopter-Wettbewerb auf dem Flugplatz Eisenach-Kindel kräftig abgesahnt. „Ich bin glücklich und fühle mich sehr gut“, sagt der 62-Jährige und verweist auf die Leistung seines Co-Piloten, ohne den der Titel nicht möglich gewesen wäre. „Der Co-Pilot ist das Auge des Piloten. Bei Manövern mit Außenlasten habe der Pilot keine Sicht auf den Gegenstand, der sich an einem sechs bis elf Meter langen Seil unter dem Hubschrauber befindet. „Der Schlüssel zum Erfolg ist die perfekte Kommunikation zwischen Pilot und Co-Pilot.“ Die Disziplinen der Hubschraubermeisterschaft haben es in sich. Was für Außenstehende ganz leicht aussieht, dazu benötigt der Pilot eine ruhige Hand, viel Fingerspitzengefühl und Präzisionsvermögen. Anforderungsmerkmale, die Martin Eigner mit seinem „Robinson R 44“, einem Viersitzer und dem „VW unter den Hubschraubern“ in jahrelangen Übungs- und Qualifikationsflügen trainiert hat. Alle vier Wettbewerbsdisziplinen entstammen aus fliegerischen Aufgaben aus Katastrophenschutz und Luftrettung. Die anspruchsvollste Aufgabe unter Fachleuten sei die „Navigation“, so Martin Eigner. Sie erfordere größte Konzentration und höchste Präzision. „Alles steht unter Zeitdruck.“ Ob „Navigationsflug“, „Schwebeflug“ oder „Slalomparcours“, für die Crew des Helikopters jedes Mal eine neue Herausforderung. Fliegen war für Martin Eigner ein Jugendtraum. Erst waren es selbst gebaute und ferngesteuerte Modellflugzeug, später, als der frühere Geschäftsmann mit dem georderten Hubschrauber unterwegs war und er selbst einmal den Steuerknüppel übernehmen durfte, war der Weg zum Pilotenschein und zum eigenen Flieger nicht mehr weit. Vom „Spinner“ bis hin zur „tollen Leistung“ hätten sich die Kommentare zur Deutschen Meisterschaft bewegt, so Martin Eigner. Seine Devise, dass wenn er etwas macht, er es auch gut machen will, stellt er seit Jahren bei der Entwicklung internetbasierter Dienstleistungen im Zuge der „Industrie 4.0“, der sogenannten vierten industriellen Revolution, unter Beweis. Zurzeit forscht er am autonomen Parken eines Autos im Parkhaus. (jsw)

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