Rhein-Pfalz Kreis Edeka-Markt: Wohnhäuser statt Drogerie

Mitte 2018 wird die Edeka-Filiale voraussichtlich schließen und im Anschluss abgerissen. Auf dem Gelände sollen Wohngebäude ents
Mitte 2018 wird die Edeka-Filiale voraussichtlich schließen und im Anschluss abgerissen. Auf dem Gelände sollen Wohngebäude entstehen.

«Dannstadt-Schauernheim.» Wenn der Edeka-Markt neben den neuen Friedhof im Ortsteil Dannstadt umzieht, hätte am alten Standort an der Ludwigshafener Straße eine Drogerie einziehen sollen. Daraus wird jedoch nichts. Stattdessen möchten die Grundstückseigentümer Wohnungen errichten, wofür der Bebauungsplan geändert werden muss. Damit ist der Ortsgemeinderat einverstanden.

Eigentümer des Areals, auf dem die jetzige Edeka-Filiale steht, ist die Kittelberger Immobilien GmbH/Kaiserslautern. Wie im Einzelhandelskonzept der Verbandsgemeinde empfohlen, habe sie versucht, für den Standort einen Nachfolgemieter zu finden, zum Beispiel einen Drogeriemarkt, sagte Bernd Ziegler, Bauabteilungsleiter der Gemeindeverwaltung. Obwohl es dazu Gespräche gegeben habe, sei es aber nicht gelungen, dort eine Drogerie anzusiedeln. „Kittelberger hat sich redlich bemüht, den Einzelhandel hier zu erhalten, ist aber gescheitert“, sagte Architekt Manfred Schenk. Als Grund nannte er, dass infrage kommenden Unternehmen der Standort zu klein war und sie es grundsätzlich bevorzugten, sich neben vorhandenen Supermärkten oder an Standorten mit mehreren Geschäften anzusiedeln. Einen einzeln stehenden Markt an der Ludwigshafener Straße habe dagegen keine Firma betreiben wollen, zumal auch die Verkehrsanbindung nicht optimal sei. Deswegen habe sich Kittelberger entschlossen, nach der Schließung der Edeka-Filiale, die laut Verwaltung für Mitte 2018 geplant ist, den Markt abzureißen und durch Wohngebäude zu ersetzen. Eins soll an die Zahnarztpraxis angedockt werden, parallel dazu soll das zweite als freistehendes Mehrfamilienhaus errichtet werden. Die kurze Seite beider Häuser liege Richtung Ludwigshafener Straße, um die Lärmbelastung durch den Verkehr auf der Landesstraße möglichst gering zu halten. Die geplanten Neubauten sollen nach Schenks Angaben 14 beziehungsweise 18 Wohnungen beherbergen, die 70, 90 und 120 Quadratmeter umfassen werden. Johannes Kupper (CDU) interessierte, wie es mit den Stellplätzen aussehe. Dazu sagte Schenk, es seien 1,5 Plätze je Wohnung angedacht. „Wir fordern aber schon lange zwei Stellplätze, die getrennt angefahren werden können“, merkte Ziegler an. Werner Jotter fragte nach dem Lärmschutz. „Der wird im Bebauungsplanverfahren berücksichtigt, bei dem voraussichtlich eine Lärmschutzprognose erstellt wird“, antwortete der Architekt. Almut Schaab-Hehn (Grüne) wies auf den Bedarf an bezahlbaren Mietwohnungen hin. „Wir orientieren uns am Markt“, sagte Kittelberger-Prokurist Heiko Zinsmeister hierzu. Marc Hauck (FDP) legte Wert darauf, dass die Grünfläche, die lange ein Schandfleck gewesen sei, in einen ordentlichen Zustand gebracht wird. „Sie wird für die Stellplätze benötigt und daher bebaut“, erklärte Schenk. Da der Bebauungsplan „Mitte“ die Fläche für Einzelhandel vorsieht, muss er entsprechend geändert werden. Das Verfahren für die inzwischen zehnte Änderung hat der Rat einstimmig eingeleitet. Die Kosten für die Planung und eventuell erforderliche Gutachten wird ausschließlich die Firma Kittelberger tragen. Zur Erinnerung: Die Firma Edeka wollte ursprünglich die Filiale an der Ludwigshafener Straße modernisieren und vergrößern. Die Verkaufsfläche etwa sollte von 800 auf mindestens 1600 Quadratmeter wachsen. Am vorhandenen Standort wären jedoch maximal 1200 Quadratmeter möglich gewesen. Da ein Supermarkt mit mehr als 800 Quadratmetern angestrebt wurde, musste die Verbandsgemeinde Dannstadt-Schauernheim ein Einzelhandelskonzept erstellen. Dabei wurden von Gutachtern vier denkbare Standorte ausgemacht, die im Laufe der Debatte aus verschiedenen Gründen verworfen werden mussten. Die beiden bevorzugten kamen nicht infrage, da bei einem die Verkehrsanbindung als problematisch eingestuft wurde und der andere im Überschwemmungsgebiet lag. Nach langwierigen Verhandlungen einigten sich die beteiligten Kommunen und übergeordneten Behörden schließlich auf einen Kompromiss: den Standort neben dem neuen Friedhof in Dannstadt, obwohl dieser auf Hochdorf-Assenheimer Gemarkung liegt. Hier baut der Edeka-Konzern nun seine neue Filiale, die nächsten Winter eröffnet werden soll.

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