Rhein-Pfalz Kreis Baumann erwartet kein Chaos

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Maxdorf. Viel ist in den vergangenen Monaten über die Auswirkungen der Ansiedlung von Amazon in Frankenthal spekuliert worden. Auch die umliegenden Orte befürchteten in Teilen ein Verkehrschaos. Maxdorfs Ortsbürgermeister Werner Baumann (CDU) ist nach einem Treffen mit Verantwortlichen des Konzerns und der Investorengruppe jedoch zuversichtlich.

Seit Wochenbeginn rollen am Knotenpunkt der Landesstraßen 524 und 527 zwischen Ludwigshafen-Ruchheim und Frankenthal-Eppstein die ersten Bagger. Mit der Ankündigung des US-Versandhändlers Amazon, im Industriegebiet Römig die Hallen des Investors VGP Industriebau für ein Logistikzentrum anzumieten, musste der Um- und Ausbau des Knotenpunkts in Angriff genommen werden. Aus dem jetzigen Kreisel, der auch Richtung Maxdorf führt, soll eine Kreuzung mit Ampeln werden (wir berichteten). Von den erwarteten Verkehrsströmen durch an- und abfahrende Lastwagen sind auch die benachbarten Orte betroffen – auch Maxdorf. In den vergangenen Monaten wurde spekuliert, es kursierten Gerüchte über unterschiedliche Verkehrsgutachten und die Auswirkungen auf den Pendlerverkehr von und nach Maxdorf. Wenige Informationen waren zunächst genau geklärt und gesichert. Ortsbürgermeister Werner Baumann (CDU) kann aber in Teilen Entwarnung geben: „Es gab zwei Gespräche, unter anderem wurde die Frage geklärt, ob es ein zweites Verkehrsgutachten gibt“, teilte er seinen Ratskollegen in der Sitzung am vergangenen Donnerstag mit. Die Verantwortlichen vom Landesbetrieb Mobilität hätten dies verneint. In einem weiteren Treffen vor wenigen Wochen trafen unter anderem Frankenthals Oberbürgermeister Martin Hebich (CDU), Ruchheims Ortsvorsteherin Heike Scharfenberger, die Studernheimer und Eppsteiner Ortsvorsteher sowie Baumann und Maxdorfs Verbandsbürgermeisterin Marie-Luise Klein (SPD) mit Vertretern von Amazon und VGP zusammen. Der Versandhändler und der Investor informierten über das geplante Logistikzentrum. „Was neu war für mich, dass es ein Unterlogistikzentrum wie in Koblenz wird und kein Endverbraucherpunkt“, sagt Baumann auf Anfrage der RHEINPFALZ. Das bedeutet: Aus dem Gewerbegebiet Am Römig werden keine Sprinter zum Direktvertrieb an die Kunden geschickt, sondern die Waren werden dort mit Groß-Lkw angeliefert, verpackt und an die Zulieferer wie UPS übergeben. „Der Vertrag läuft für 20 Jahre und je nach Wachstum könnten bis zu 3000 Mitarbeiter beschäftigt werden“, weiß Baumann aus dem Gespräch zu berichten. Das Lkw-Aufkommen sei nach Angaben des Versandhändlers deutlich geringer als im Verkehrsgutachten berechnet. Dort ist die Rede von 1200 Lastwagen pro Tag, Amazon plane dagegen mit täglich rund 300. Auch für die Ein- und Auspendler von und nach Maxdorf geht Baumann zunächst von keinen größeren Schwierigkeiten aus, „wenn alles so eingehalten wird“. Denn die Amazon-Beschäftigten würden in einem Zweischichtsystem arbeiten, Arbeitsbeginn sei morgens zwischen 5.30 und 6 Uhr beziehungsweise zwischen 13.30 und 14 Uhr am Mittag. „Insofern hat es sich verkehrstechnisch doch etwas entkräftet“, sagt der Maxdorfer Bürgermeister. Durch die aktuelle Baumaßnahme kämen allerdings Beeinträchtigungen auf die Bürger zu. Deren Ende ist für Sommer 2017 geplant. „Was für Maxdorf aber positiv ist: Es ist geplant, den Kreisel Im Reff mit einer Rechtsabbiegespur nach Lambsheim zu erweitern“, sagt Baumann zu den geplanten Arbeiten.

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