Donnersbergkreis Swingender Start in den Fest-Sonntag

Als mobile Band banden sie auch andere Festlauben mit ein: die Musiker der Unnerhaus Jazzband.
Als mobile Band banden sie auch andere Festlauben mit ein: die Musiker der Unnerhaus Jazzband.

«GÖLLHEIM.» Dixieland-Jazz belebte die Ortsmitte von Göllheim am Sonntagvormittag. Im Anschluss an den ökumenischen Gottesdienst auf dem alten Marktplatz übernahm die Unnerhaus Jazzband aus Landstuhl die Festgestaltung. Mit dem Klassiker „Bourbon Street“ begann sie vor der großen Bühne. Im Nu hatte sie das Publikum in ihren Bann gezogen, fingen die Füße an zu wippen, gab es Szenenapplaus für die Musiker und ihre Soli. Nach jeweils drei bis vier Stücken zogen sie zu anderen Treffpunkten im Ort weiter.

„Diese Jazzband passt ideal zum Frühschoppen des Torbogenfestes“, zeigte sich Bürgermeister Dieter Hartmüller sichtlich begeistert gegenüber der RHEINPFALZ. „Dadurch, dass sie nicht nur auf der Bühne spielen, sondern mobil sind und umherwandern, binden sie auch die hinteren Höfe ein. Überhaupt machen sie eine tolle Musik, die – so wie das Wetter – super zum Fest passt.“ Die sechsköpfige Band besteht inzwischen seit über 30 Jahren und hat sich dem klassischen Jazz im Stil von New Orleans, Dixieland und Louis Armstrong verschrieben. Sie spielt in immer wieder wechselnder Besetzung. „Wir haben Mitglieder, die sind absolute Autodidakten und können keinerlei Noten lesen“, meinte Stefan Schwab. „Andere können vom Blatt spielen und sind darüber hinausgewachsen. Für uns ist wichtig, dass die Leute ihr Instrument beherrschen, frei spielen können und unser Stammrepertoire drauf haben. Die Besetzungswechsel machen für uns dann den Reiz aus und fördern die Kreativität. In der heutigen Zusammensetzung haben wir zum Beispiel noch nie zuvor zusammengespielt.“ Das war zu keinem Zeitpunkt wahrnehmbar. Ganz im Gegenteil harmonierten die Musiker perfekt und gaben so den verschiedenen Akteuren die Basis für ihre Soli. Die größte Aufmerksamkeit zog dabei Peter Glessing mit seiner Klarinette auf sich, der immer wieder zu seinen ausgiebigen, energiegeladenen Soli ansetzte und seinem Instrument fantastische Läufe und höchste Töne entlockte. Als Posaunist und Sänger hatte Stefan Schwab eine Doppelrolle, die er souverän meisterte. Mit seinem Gesang über ein Megafon schaffte er es, den leicht verzerrten Sound der 50er-Jahre wiederaufleben zu lassen. Peter Fett am Saxophon war der Dritte im Bunde der Hauptsolisten, der immer wieder solistisch glänzte. Christian Lassen am Banjo, Michael Krämer am Schlagwerk und Johann Maiß am Susafon bildeten die Rhythmusgruppe und blieben daher eher im Hintergrund. Nichtsdestoweniger hatten auch sie ihre Soli, bei denen sie ihre Qualität zeigen konnten und ebensolchen Szenenapplaus erhielten, wie die Frontmänner der Band. „Ich kenne diese Gruppe schon seit bestimmt 30 Jahren“, outete sich Alexander Paulus aus Göllheim als Fan der Jazzband. „Damals, da wohnte ich noch in Landstuhl, da spielten sie einmal im Monat im Keller von der Unnerhaus-Kneipe. Da war ich eigentlich immer dabei. Jetzt wohne ich seit 15 Jahren in Göllheim und hatte sie aus den Augen verloren. Als ich mitbekam, dass sie nach Göllheim kommen, habe ich mich riesig gefreut. Wie man sehen kann, ist es eine Musik für alle, die den Jungen genauso gut gefällt wie den Alten. Das passt fantastisch zu diesem Fest. Und dass sie von Hof zu Hof ziehen, macht sich auch gut.“

x