Donnersbergkreis Konzert krönt Workshop-Mühen

Heiße Workshop-Atmosphäre: Konzentration ist gefragt bei den Bläserklassen-Musikschülern, die mit Jazz-Profi Joe Wulf (vorn) auf
Heiße Workshop-Atmosphäre: Konzentration ist gefragt bei den Bläserklassen-Musikschülern, die mit Jazz-Profi Joe Wulf (vorn) auf das Abschlusskonzert im Schlosspark hinarbeiten.

«ROCKENHAUSEN.» Teamarbeit wird zur Maßarbeit: Seit 2004 bauen an der Integrierten Gesamtschule fünf Lehrer (Meike Edler, Miriam Mohler, Jens Illichmann, Uwe Rogge, Paul Schütt) mit externen Instrumentallehrern Bläserklassen auf. Zum ersten Mal vereinigen sich die Bläserklassen zu einer großen Bandparade. Nach Workshop und Probewoche steht am 24. Juni (20 Uhr) ein Abschlusskonzert an. Dabei werden im Schlosspark nicht nur Träume wahr, sondern auch Legenden lebendig. An der Spitze des Jazz-Projekts mit 120 Schülern wirkt mit dem Jazz-Posaunisten und Bandleader Joe Wulf der „Gentleman of Swing“.

Wulf bringt die mit den Bläsern der 5. bis 9. Klasse erarbeiteten Stücke nach professioneller Probenarbeit zur Aufführung. Und ergänzt dies programmatisch mit dem klassischen Jazz seiner Band. Während die sieben „Gentlemen of Swing“ Jazz der 1930er und 40er Jahre zelebrieren und Titel etwa von Louis Armstrong oder Duke Ellington aufpolieren, neu arrangieren und in improvisierten Einschüben für sich neu entdecken, bietet das Projektorchester im Rahmen der Kulturfestival-Reihe „Sommerzeit“ Filmmusik und konzertante Literatur für Jugendorchester. Stücke aus „Star Wars“ und „Fluch der Karibik“ verleiten zu neuen Entdeckungen. Die Schüler spielen in verschiedenen Formationen – je nach Schwierigkeitsgrad – und stellen auf Querflöten, Klarinetten, Alt- und Tenorsaxophonen, Trompeten und Waldhörnern zusammen mit dem tiefen Blech wie Posaune, Euphonium (Baritonhorn) und Bass die vielfältigen klanglichen Möglichkeiten eines Konzert-Blasorchesters vor. Beim Probenbesuch in der Schule sind die Instrumentalisten trotz hoher Temperaturen mit Begeisterung bei der Sache, erarbeiten mit Akribie und Esprit die stilistischen Finessen und erweisen sich schon jetzt als homogener Klangkörper. Zwei Stunden wöchentlich in Orchesterspiel und ergänzend eine Stunde Instrumentalunterricht haben den Klangkörper nachhal(l)tig geformt, haben trotz unterschiedlicher Anforderungen und Schwierigkeiten der Instrumente eine musikalische Einheit geschaffen. Und die wirkt nicht nur als Selbstzweck, sondern bringe, so das Credo der Lehrer, auch Impulse für die Blasorchester im Kreis, mit denen man eine enge Kooperation anstrebe und sich so mittelfristig „blühende musikalische Landschaften“ erhoffe. Paul Schütt zieht stellvertretend eine positive Bilanz: Fast alle Instrumentalisten der Bläserklassen spielten danach weiter, auseinanderdriftende Leistungspegel ließen sich bislang durch gezielte Maßnahmen kompensieren. Daher auch der Mut zu diesem großen Soundtrack, der Motivationsschub für die Mitwirkenden und Anreiz für die Nachrückenden sein kann. Mit eng kalkulierten, geringen monatlichen Beiträgen (inklusive Leihinstrument) und zusätzlichen Förder- und Auftrittsmöglichkeiten bei regionalen Jugendorchestern werden den Jugendlichen musikalische Perspektiven aufgezeigt. Dabei hat in der Ausbildung etwa ein Waldhorn zwar tonlich seine Tücken, haben andere – wie Es-Instrumente – Tonartprobleme, doch die waren beim Probenbesuch nicht spürbar. info Karten für das Abschlusskonzert am Samstag (20 Uhr) im Schlosspark gibt es bei Mork Multimedia, Bahnhofstraße, und bei der Verbandsgemeindeverwaltung.

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