Donnersbergkreis Ermittlungen am Berg

Ronald Daub.
Ronald Daub.

Es war wohl in Anbetracht der boomenden Regionalkrimis nur eine Frage der Zeit, bis auch ein erster Donnersberger Kommissar auf Mordermittlungen geschickt wird – die eher unblutigen Fälle von RHEINPFALZ-Kommissar Walter Weichmeier lassen wir da mal außer Betracht. Ronald Daub, aus Sippersfeld stammend und heute in den USA zuhause, hat sich der Aufgabe angenommen. In diesen Tagen wird der erste Donnersbergkrimi „Mörderischer Wind“ des 59-Jährigen erscheinen.

Daub hat schon eine Lesetour durch mehrere Donnersberger Lokale vorbereitet, wobei im Eintrittspreis gleich ein handsigniertes Exemplar des Buches enthalten ist. Es wird nicht überraschen, dass die Lokalitäten auch als Schauplätze im Krimi auftreten. „Mir geht es in der Handlung nicht um eine blutrünstige Story, sondern eher darum, unsere Region rund um den Donnersberg etwas zu promoten“, erläutert Daub seine Zielsetzung. Es gehe ihm auch „um kulinarische Erlebnisse, um den Wein der Region und auch darum, gute Restaurants vorzustellen und so den Leser an den Donnersberg zu locken“, wie im Nachwort zu lesen ist. Der Autor verfolgt daher sicher nicht das Ziel, neue Maßstäbe für das Krimi-Genre zu setzen. Die Story, die er schreibt, folgt bewährten Mustern. Und mit Kommissar Frank Edel, nebenbei wie sein Autor Schlagzeuger und Freund des Zellertaler Rieslings, ist es auch hier ein einsamer Wolf – in einer Donnersberger Light-Variante –, der auf Verbrecherjagd geht, gemeinsam mit seinem jungen Kollegen Robert Naumann. Unterstützt werden die beiden von der hübschen Kriminalassistentin Petra Demmerle, die Frankie und Robbie PC-versiert zuarbeitet und den Laden zusammenhält. Das Ganze ist routiniert und temporeich gestrickt. Die Dialoge würde man sich zwar zündender und mit weniger Plattitüden wünschen, aber das Buch erreicht durchaus sein Ziel, seine Leser zu unterhalten. Das liegt natürlich daran, dass die Stadt Kirchheimbolanden, Dienstsitz unseres Kommissars, und das Umland sehr genau und präzise geschildert sind und der Leser all diese Ecken und Winkel kennt. Zudem greift Daub mit dem Thema kühn in ein Wespennest, denn er strickt die Handlung vor dem Hintergrund eines öffentlichen Streits um einen neuen Windpark bei Breunigweiler und damit um ein durchaus brisantes Thema. Wie dieser Streit geschildert wird, lässt zudem mutmaßen, dass der Autor sich noch gut an den Streit um ein anderes Thema – die Kreismülldeponie auf dem Salzberg bei Göllheim – erinnern kann. So beginnt der Krimi gleich mit einer hitzigen Bürgerversammlung, in der die Windpark-Projektierer der Firma PurWind und deren politische Befürworter auf den geballten und wortreichen Volkszorn einer Bürgerinitiative gegen diesen Windpark treffen. Am Morgen nach diesem Showdown liegt die obligatorische Leiche bereit, die einen Krimi auf die Schienen setzt. Ein Windkraft-Projektierer ist tot, erschossen wird er am Sockel eines Windrades aufgefunden. Klar, dass der Verdacht gleich auf die Windkraftgegner fällt. Und so entspinnt sich das Krimi-Spiel, es wird ermittelt, es gibt Verfolgungsjagden, untergeschobene Beweismittel, schrullige, zwielichtige Typen und falsche Spuren. Am Ende ist der Fall gelöst, wie, das soll hier nicht verraten werden. Wichtig ist dem Autor indes, dass sein Roman nicht als Stellungnahme zum Thema Windkraft zu lesen ist. „Es geht mir lediglich darum, das Grundthema mit all seinen Kontroversen und Meinungsunterschieden darzustellen und mit all seinem Für und Wider als Vehikel zu nutzen, um eine spannende Geschichte zu erzählen. Ohne Konflikt kann keine lesenswerte Story erzählt werden“, ist dazu in seinem Nachwort zu lesen. Lesezeichen —Ronald Daub: Mörderischer Wind. Pfalzkrimi aus dem Donnersberger Land. Verlagshaus Speyer 2017. —Lesungen (jeweils 19 Uhr): 26. Oktober im Da Caruso in Kibo; 29. Oktober im „Max“ in Winnweiler; 31. Oktober im Hotel Bastenhaus; 2. November in Weller’s Weinhäusel in Einselthum; 9. November im Bauerncafé Fruchtspeicher in Sippersfeld; 10. November im Hotel Kollektur in Zell. Musik: Kalli Koppold oder Joachim Henrich (Keyboard), Ronald Daub (Schlagzeug); Tickets gibt es bei den Veranstaltungsorten und den Filialen der Sparkasse in Albisheim, Kibo, Rockenhausen, Sippersfeld und Winnweiler. Im Ticketpreis ist ein handsigniertes Buch enthalten.

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