Kaiserslautern „Weltrekordhalter FCK“

Sprach über die „Baustelle“ FCK: Vorstandsvorsitzender Thomas Gries (Mitte), im Gespräch mit Hans-Joachim Redzimski (rechts) und
Sprach über die »Baustelle« FCK: Vorstandsvorsitzender Thomas Gries (Mitte), im Gespräch mit Hans-Joachim Redzimski (rechts) und Peter Knick.

Thomas Gries, der Vorstandsvorsitzende des 1. FC Kaiserslautern, strahlt Optimismus aus wie ehedem. Die verkorkste Saison, die den Fußball-Zweitligisten an den Rand des Abstiegs in die Dritte Liga gebracht hat, vermag daran nichts zu ändern. In der RHEINPFALZ-Sommerredaktion bekannte Gries gestern: „Ich habe einen der spannendsten Jobs, den ich mir vorstellen kann.“ Manchmal sei der Job auch sehr herausfordernd, wie in der Situation jetzt gerade, in der er auch noch zum Teil Geschäfte des Sportdirektors zu leisten habe. Auch in der sportlich üblen Saison 2016/2017, in der der FCK gerade noch einmal so dem Abstieg entronnen ist, sucht der Vorstandsvorsitzende noch nach positiven Entwicklungen und findet sie auch. Er erinnerte daran, dass der FCK in der abgelaufenen Saison mehr Zuschauer als im Jahr davor gehabt habe. Er führte dies auf einige besondere Spiele zurück, wie gegen die Bundesligaabsteiger Hannover 96 oder VfB Stuttgart. Das Mehr an Zuschauern gehe auf das Konto der auswärtigen Fans, die ihre Vereine nach Kaiserslautern begleitet haben. Gries geht davon aus, dass die beiden aktuellen Bundesliga-Absteiger Darmstadt und Ingolstadt nicht so viele Fans nach Kaiserslautern mitbringen werden. „Wir müssen deshalb dafür sorgen, dass mehr FCK-Fans wieder ins Fritz-Walter-Stadion kommen.“ Wie dies erreicht werden kann? Gries hat in der Sommerredaktion eine klare Antwort darauf. „Wir müssen“, so sagte er gestern, „besseren Fußball spielen.“ Erforderlich hält er dafür eine bessere Zusammenstellung der Mannschaft, auch mit Spielern, die sich mit Stadt, Region und Verein verbunden fühlten und nicht nur ihr täglich’ Brot auf dem Betzenberg verdienten. Die getätigten Neuverpflichtungen gingen bereits zum Teil in diese Richtung. Offen ließ Gries noch, wie viel Geld der FCK in der kommenden Saison für seine Mannschaft aufwenden kann. „Das Budget“, sagte er, „ist noch nicht im Aufsichtsrat verabschiedet.“ Das Budget würde indes nicht unter dem des Vorjahres liegen. Am Ende des Jahres seien es 10,5 Millionen Euro gewesen. Trainer Norbert Meier, der mitten in der Saison zum FCK stieß, sieht Gries vor der neuen Saison in einer verbesserten Ausgangsposition. „Jetzt ist das sein Team. Ein Team, mit dem er sich absolut identifizieren kann und muss.“ Als Ziel für die neue Saison gab Gries gestern in der Sommerredaktion aus, Fußball spielen zu wollen, der die Anhänger begeistere und das Fritz-Walter-Stadion wieder fülle. Er bekannte, dass sich die in der letzten Saison gezeigte sportliche Talfahrt des FCK in Gesprächen mit Investoren und im Absatz von Dauerkarten widerspiegele. „Es bröckelt hier und da. Ich sehe aber keine dramatische Entwicklung.“ Alle Exklusiv-Partner seien für die kommende Saison an Bord, die Mega-Bande sei ausverkauft, der Ärmel auf dem Trikot sei mit Top12 vermarktet, die Suche nach einem neuen Sponsor für die Brust laufe. Ein klares Bekenntnis gab Gries auch zum erklärten Ziel einer Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung aus dem Verein ab, um für den FCK neue Finanzierungsmöglichkeiten zu eröffnen. Derzeit gebe es keine Möglichkeit, einem interessierten Investor Anteile verkaufen zu können. Offen ließ er, ob der FCK seine Mitglieder noch in diesem Jahr mit dem Thema beschäftigen wird. „Wir checken im Moment noch, ob dies zeitlich passt.“ Gries zeigte in der Sommerredaktion auch, dass er den Humor auf dem Betzenberg noch nicht verloren hat. Er erinnerte, dass der FCK in der zurückliegenden Saison gerade mal 29 Tore erzielt hat. „Wir sind Weltrekordhalter, wie man mit so wenig Toren die Klasse halten kann.“ LOKALSEITEN 4, 5, 6

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