Kaiserslautern Ständchen bis in die Nacht hinein

Zwei Jahre Kulturclub Salon Schmitt: eine tolle Leistung. Am Samstag beging der Club sein zweijähriges Bestehen. Mit einer offenen Bühne von nachmittags bis in die Nacht und Auftritten etlicher Musiker. Leider hielt sich der Publikumszuspruch in Grenzen.

In den zwei Jahren seit seiner Gründung gab es schon eine ganze Menge Konzerte. Musiker aus Spanien, England, Frankreich, Berlin oder gar aus Neuseeland fanden den Weg in den kleinen Kaiserslauterer Club. Des Weiteren gründete sich die erfolgreiche internationale Band Shaian im Schmitt. Es gibt immer montags einen Treff von Menschen aus aller Herren Länder dort, Unterstützung für Flüchtlinge und noch vieles andere mehr. Zwischen abstrakten Gemälden, Schwarz-Weiß-Fotografien von Nicole Eichert, roten Stofflampen und gusseisernen Öfen gab es zum Jubiläum eine offene Bühne, die vom Nachmittag bis in die Nacht bespielt wurde. Gitarrist Vincent Klein aus Saarbrücken sowie der Gitarrist und Sänger Michael Halberstadt scharten eine kleine Combo um sich und interpretierten zu Beginn Neil Young und Crunch-Rock-Nummern. Weiter ging`s etwa mit Bruno Schmitt am Piano und der Malerin Christine Steinebrei, die verschiedene Chansonstücke zum Besten gaben oder sich gar an Pink Floyd-Titel wie „The Dark Side Of The Moon“ wagten. Nicht immer ganz stimmsicher, aber auch nicht bierernst. Schließlich ist eine offene Bühne ja auch zum Ausprobieren da. Percussionist Nick Nairi aus Teheran, der iranische Rapper Sam oder die kleine Sängerin Shaian übernahmen weitere Parts auf der Bühne. Dabei kamen kurdische und iranische Lieder im modernen musikalischen Gewand zu Gehör. Nach einigen anderen kurzen musikalischen Bühnennummern übernahm der Heidelberger Liedermacher und Interpret Alex Beck. Gesellschaftskritische Songs verschiedener Couleur sind seine Sache. Fast schon altmodisch, aber sehr hörbar. Beck versuchte sich auch an Frank-Zappa-Titeln, vereinfachte die komplexe Musik Zappas aber sehr. Trotzdem: Alex Beck rettete den Abend im Schmitt und spielte über Stunden. Immer mal wieder auch mit weiteren Szenemusikern zusammen. Die Gassenhauer, die gegen Abend intoniert wurden, hätte man sich vielleicht besser gespart. Zwar besuchten einige Kaiserslauterer Künstler wie etwa Jörg Heieck die Jubiläumsveranstaltung, alles in allem aber verblieb der Publikumszuspruch mager. Das regnerische Wetter mag hier einiges vereitelt haben, aber vielleicht auch das Jubiläumsprogramm, welches doch recht schlicht ausfiel. Ein, zwei feste Programmpunkte hätten vielleicht mehr Gäste angelockt. Eine bekanntere Band, eine entsprechende Kunstausstellung oder Lesung hätten hier unter Umständen Abhilfe schaffen können. So verlief das Jubiläum des Salon Schmitt zwar intim, nett und gemütlich, aber eben schwach besucht.

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