Kaiserslautern Kaiserslautern: Hendrik Hering bei der Sommerredaktion

Ist gegen die unmittelbare Demokratie: Landtagspräsident Hendrik Hering.
Ist gegen die unmittelbare Demokratie: Landtagspräsident Hendrik Hering.

Der Landtagspräsident Hendrik Hering spricht über sein neues Amt, über Demokratie und eine Meniskusoperation.

RHEINPFALZ-SOMMERREDAKTION − STADTLEBEN LIVE: Hendrik Hering kommt in diesem Jahr als Landtagspräsident daher. Bei einer Mango-Minze spricht er über sein neues Amt, die Demokratie und darüber, dass er nach einer Meniskusoperation wieder mit dem Laufen begonnen hat. Er war in der RHEINPFALZ-Sommerredaktion schon wiederholt. Mal als rheinland-pfälzischer Wirtschafts- und Verkehrsminister, mal als SPD-Fraktionsvorsitzender im Landtag, gestern als Landtagspräsident. Ein Amt, das er seit der Neuwahl des Landtags im vergangenen Jahr innehat. Er war bereits so oft in der RHEINPFALZ-Sommerredaktion zu Gast, dass er gestern, nachdem seine Terminlage einen Besuch im vergangenen Jahr nicht möglich gemacht hatte, schnurstraks dem alten Standort der Sommerredaktion im „Paneo“ am Schillerplatz zustrebte, statt dem neuen am Altenhof. Er findet es nicht schlecht, alle paar Jahre etwas anderes zu machen, beleuchtete Hering gestern bei einer Mango-Minze in der Sommerredaktion seine beruflichen Veränderungen. Er erinnerte daran, dass er schon ehrenamtlicher Bürgermeister von Hachenburg, Staatssekretär im Umwelt- und später im Innenministerium war, dann Wirtschaftsminister, dann SPD-Fraktionsvorsitzender im Landtag und nun Landtagspräsident. Er arbeite sich gern in andere Themen ein. Es brauche einen gesunden Menschenverstand, um sich auf eine neue Aufgabe einzurichten. Die Fachleute säßen im Landtag, in der Fraktion, in den Ministerien. „Ich mache das neue Amt mit Begeisterung“, plauderte Hering über seine Tätigkeit als Landtagspräsident. Es sei etwas anderes als seine bisherige Arbeit. Es gehe nicht darum, Alltagspolitik zu gestalten. Es gehe vielmehr darum, dafür zu sorgen, dass die Landtagsarbeit richtig funktioniere. Es gelte, die Verfassung und die Debattenkultur zu wahren. In seiner neuen Position sei er selbstbestimmter tätig als in seinen früheren Funktionen, erklärte Hering. Hering sieht sich als Landtagspräsident auch als Sachwalter für Demokratie und Politik. Es gehe darum, Menschen für Demokratie und Politik zu interessieren. Das Leben in Freiheit und Demokratie sei nicht gottgegeben. Er berichtete über eine Veranstaltungsreihe zu der Frage, wie man Demokratie weiterentwickeln, interessanter machen könne. Hering sprach sich in diesem Zusammenhang aus gegen direkte, unmittelbare Demokratie, in der das Volk über politische Sachfragen abstimmt. Klar positionierte er sich als bekennender Befürworter der repräsentativen Demokratie, in der politische Fragen von einer Volksvertretung entschieden werden. Die direkte Befragung des Volks schüre den Populismus. „Die Dinge sind viel zu komplex, um darüber mit ja oder nein abzustimmen“, sagte Hering. Hering kündigte ein neues Format an, das unter dem Motto „Landtag nah“ vor Ort gehen und für Demokratie und Politik werben soll. Zusammen mit seinen Vizepräsidenten wolle er damit auf Tour durch das Land gehen. Möglich hielt er es, damit auch nach Kaiserslautern zu kommen. Was müssen junge Leute mitbringen, die in die Politik streben? Als Voraussetzung zählte Hering gestern Leidenschaft, Begeisterung und einen Standpunkt auf. Es gelte, viel Zeit zu investieren und auch mit Kritik umgehen zu können. Hering hat jetzt wieder mit dem Laufen begonnen. Vor drei Monaten hatte er sich einer Meniskusoperation unterzogen, hatte mit dem Sport pausieren müssen. Es laufe noch nicht so, wie es solle. LOKALSEITEN 4, 5

x