Kaiserslautern Für ein besseres Arbeitsklima

Techniken, um Fassaden und Beleuchtung von Bürogebäuden je nach Witterung automatisch zu steuern: Damit befassen sich Forscher der Technischen Universität (TU) Kaiserslautern. Ziel ist es, den Komfort im Büro zu erhöhen und den Energieverbrauch zu senken, teilt die TU mit. Drei Lehrstühle aus Bauingenieurwesen, Elektrotechnik und Informatik sind beteiligt, dazu kommen Partner aus der Wirtschaft. Das Bundeswirtschaftsministerium unterstützt das Projekt mit 1,6 Millionen Euro.

Damit Büros im Sommer nicht zu heiß werden oder Bildschirme der Rechner die Nutzer nicht blenden, gibt es bei den meisten Bürogebäuden Jalousien oder Rollladensysteme. „Leider gibt es hierfür nur wenige automatische Systeme, die in Büros auf Zustimmung stoßen“, sagt die Projekt-Koordinatorin Sabine Hoffmann. Hoffmann ist Professorin im Fachbereich Bauingenieurwesen der TU, spezialisiert ist sie auf Gebäudesysteme und Gebäudetechnik. „Wir entwickeln Techniken, die den Komfort in den Büros sicherstellen sollen. Hier gibt es ein hohes Energie-Einsparpotenzial. Zudem wissen wir, dass die Lichtqualität und ein hoher Tageslichtanteil aus gesundheitlichen Gründen äußerst wichtig sind.“ Im Rahmen des Projektes „Lisa“ (Licht- und Solarmanagement) werden die Forscherteams an Technologien arbeiten, die es ermöglichen, Tageslicht effizient zu nutzen, energiesparende Beleuchtung bereitzustellen und auch im Sommer zu einem angenehmen Raumklima beizutragen. Dazu soll unter anderem ein kostengünstiger Sensor entwickelt werden, der im Raum sowohl die Lichtverhältnisse als auch Wärmeeinträge durch Sonnenstrahlung misst. Ein Regelsystem soll zudem alle Komponenten, die hierbei zum Einsatz kommen, steuern und drahtlos vernetzen. Hoffmann und ihr Team werden die Techniken als Prototypen im „Living Lab smart office space“ erproben. Dieses „Büro-Labor“ hat im Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern seinen Sitz. Hier forscht die Bauingenieurin mit ihren DFKI-Kollegen daran, das Wohlempfinden im Büro durch neuartige Technologien zu verbessern. Neben Hoffmann sind an dem Vorhaben beteiligt: Professor Steven Liu vom Lehrstuhl für Regelungssysteme an der TU und TU-Professor Didier Stricker, der am DFKI den Forschungsbereich Erweiterte Realität/Augmented Vision leitet. Zudem sind mehrere Fachunternehmen – Software-Entwickler, Elektroingenieure und Beleuchtungstechnik-Unternehmen – an dem Projekt beteiligt. Das Gesamtvolumen des Vorhabens liegt bei 2,3 Millionen Euro. Im Rahmen des Programms „Energieoptimiertes Bauen“ – Enob unterstützt das Bundeswirtschaftsministerium es mit 1,6 Millionen Euro.

x