Kaiserslautern Der Ausgleichstopf läuft leer

Es war von Anbeginn klar, dass der Finanztopf, mit dem die städtische Stadiongesellschaft die in der Zweiten Fußball-Bundesliga niedrigere Miete für die Nutzung des Fritz-Walter-Stadions ausgleicht, eines Tages leer laufen würde, sollte der 1. FC Kaiserslautern in der Zweiten Liga verbleiben.

Für die Saison 2017/2018 hatte sich dies nun konkret abgezeichnet. Die Mittel im sogenannten Cashpool reichten nicht mehr aus, um die Differenz auszugleichen zwischen der Miete von 2,4 Millionen Euro, die der 1. FCK für die Nutzung der Arena auf dem Betzenberg in der Zweiten Liga jährlich zahlt, und der früheren Stadionmiete von 3,2 Millionen Euro, die damals grundsätzlich für die Erste und die Zweite Liga galt. 225.000 Euro fehlten im Finanztopf, um in der Saison 2017/2018 die 800.000 Euro aufzubringen, die jedes Jahr bisher notwendig waren, um die Lücke zwischen der Stadionmiete von 2,4 Millionen Euro und der bisherigen Miete von 3,2 Millionen Euro zu schließen. Eine Lösung musste somit her, wie die Fritz-Walter-Stadiongesellschaft damit umgeht. Und eine Lösung wurde nun zwischen der Stadiongesellschaft und dem Verein gefunden. Der 1. FCK zahlt danach für die Saison 2017/2018 eine Stadionmiete von 2,625 Millionen Euro. 2,4 Millionen plus die fehlenden 225.000 Euro. Der Geschäftsführer der Fritz-Walter-Stadion-Gesellschaft, Erwin Saile, ist zufrieden mit der Lösung. „Es ist eine gute Lösung“, die nach seinen Worten sicherstellt, dass es für die Saison 2017/2018 vom Finanziellen her weder für die Stadiongesellschaft noch für den 1. FCK ein Problem gibt. Überhaupt: Saile lobt das Verhalten des FCK-Vorstands in der Sache. Vernünftig, seriös und sachlich habe sich der Vorstand in den Gesprächen mit der Stadiongesellschaft verhalten. Es sei nicht so emotional geworden wie früher. Froh, die Pacht für die nächste Spielzeit in trockenen Tüchern zu sehen, mag der Geschäftsführer heute noch nicht daran denken, wie die Zukunft aussieht. „Wie es 2018/2019 weitergeht, steht in den Sternen.“ Fest steht, dass der sogenannte Cashpool in der nächsten Spielzeit leer läuft und für die Zukunft wieder eine Auffüllung erforderlich ist, soll das zweistufige Pachtmodell, das für die Zweite Liga eine niedrige und für die Erste Liga eine höhere, sogar auf 3,6 Millionen Euro anwachsende Stadionmiete vorsieht, weiterhin ohne wirtschaftlichen Schaden für die Stadiongesellschaft funktionieren. Das neue Pachtmodell für das Fritz-Walter-Stadion wurde zur Spielzeit 2014/2015 eingeführt. Ziel war es, damit den 1. FCK in der Zweiten Liga zu entlasten und dem Verein Planungssicherheit zu geben. Die damaligen FCK-Vorstände Stefan Kuntz und Fritz Grünewalt hatten sich dafür eingesetzt. Gestartet wurde mit einem Finanztopf, der gut gefüllt war. 2,625 Millionen Euro waren aus dem Verkauf des Sportparks Fröhnerhof von der Stadiongesellschaft an den 1. FCK in den Cashpool geflossen. In der Spielzeit 2013/2014 waren noch 250.000 Euro dazu gekommen, als Zusatzpacht aus dem Erreichen des Viertelfinals im DFB-Pokal. In der Spielzeit 2014/2015 folgten noch mal 100.000 Euro Zusatzpacht, nach dem Erreichen des Achtelfinals. Summa summarum 2,975 Millionen Euro. Die Einlage in den Cashpool schmolz indes Jahr für Jahr ab, wie Schnee und Eis in der strahlenden Sonne. Die Zugehörigkeit des 1. FCK zur Zweiten Liga forderte jedes Jahr einen Ausgleich von 800.000 Euro. 800.000 Euro in der Spielzeit 2014/2015, 800.000 Euro 2015/2016 und schließlich 800.000 Euro 2016/2017. Für die Spielzeit 2017/2018 verblieben somit nur noch 575.000 Euro und damit 225.000 Euro zu wenig, um erneut einen Ausgleich von 800.000 Euro abzurufen. Nun also die Lösung: Für die Saison 2017/2018 erhöht sich die Stadionmiete um 225.000 Euro auf 2,625 Millionen Euro. Einwurf

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