Rhein-Pfalz Kreis Blick hinter die Uniform

Mit einer Kunstausstellung im Polizeipräsidium Rheinpfalz feierte die Gruppe Polart am Dienstag ihr 20-jähriges Bestehen. Hinter Polart stehen Polizisten, die sich als Musiker, Maler, Dichter oder Skulpteure in ihrer Freizeit der Kunst widmen.

„Besucher werden die schönen wie auch schwierigen Seiten des Schicksals in den Werken unserer Künstler finden“, sagte Polizeipräsident Thomas Ebling bei der Vernissage. Eine Kollegin habe gesagt, dass sie so viel Dunkles in ihrem Beruf erlebe, dass sie etwas Schönes für ihre Seele brauche, und deshalb male sie. „Die Bearbeitung des Erlebten in der Kunst ist so vielfältig wie das Leben selbst“, meinte Ebling. Polizei und Kunst – das sei eine starke Kombination mit großer Ausdruckskraft, die jedem die Chance gebe, hinter der Uniform auch den Menschen zu erkennen. Es begann vor 20 Jahren: Der damalige Polizeiseelsorger Hartmut von Ehr hatte 1996 zur Adventszeit in Speyer eine mehrwöchige Ausstellung organisiert, an der vier Beamte teilnahmen und Seidenmalerei, Fotografie, Kalligraphie und Gedichte präsentierten. Der damalige Polizeipräsident Berthold Wagner erkannte das Potenzial für diese etwas andere Art der Öffentlichkeitsarbeit – zahlreiche Ausstellungen folgten. Vor zehn Jahren stießen Musiker hinzu: die prämierte Blue Light Big Band und die Coverband Pop Cops. Heute unterstützt Polart als gemeinnütziger Verein mit den Erlösen seiner Aktionen humanitäre Projekt. Zu Polart gehören bis zu 50 Mitglieder. Einige haben ihre Skulpturen und Bilder für die Jubiläumsausstellung zur Verfügung gestellt, die in den kommenden Wochen in den Fluren des Präsidiums zu sehen ist. Eines der Bilder, „Selfie“, das Werk einer Polizistin, macht den Betrachter zum Voyeur.

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