Randerscheinung Schwäbisch Hall: Schnelles Aus für die Bierpreisbremse

Mehr als vier Euro hätte ein Liter Bier in den Gaststätten von Schwäbisch Hall nicht kosten sollen.
Mehr als vier Euro hätte ein Liter Bier in den Gaststätten von Schwäbisch Hall nicht kosten sollen.

Mit einer wohl einmaligen „Bierpreisbremse“ sorgt die baden-württembergische Stadt Schwäbisch Hall für Aufsehen. Der Gemeinderat beschloss in seiner jüngsten Sitzung, die Kneipenszene zu fördern und den Bierpreis auf vier Euro pro Liter zu deckeln. Ein Antrag eines Stadtrats der Satirepartei Die Partei wurde überraschend angenommen. Ziel der Bierpreisbremse sei es, „zum Erhalt der Kneipenkultur“ beizutragen, hieß es zur Begründung. Höhere Preise sollte die Stadt aus einem Topf zur Belebung der Innenstadt begleichen.

Die Gemeinderatsmehrheit hat die Rechnung aber offenbar ohne die Stadtverwaltung gemacht – denn diese stellt sich quer. Eine Prüfung habe mittlerweile ergeben, dass für das Vorhaben kein Geld zur Verfügung stehe. Die Umsetzung der Bierpreisbremse sei deshalb „nicht möglich“, sagte eine Sprecherin der Stadtverwaltung: Noch vorhandene Mittel aus dem Maßnahmenpaket zur Belebung der Innenstadt seien „nicht in das neue Haushaltsjahr übertragen worden“ – und somit verfallen.

Auch die Gastronomiebranche geht auf Distanz. „Wir vermuten, dass der Vorschlag nicht bierernst gemeint war“, sagte ein Sprecher des baden-württembergischen Hotel- und Gaststättenverbands.

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